Frage an Jimmy Schulz von Rainer S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Schulz,
im April 2005 wurden die Flugrouten vom und zum Münchner Flughafen entscheidend geändert:
Im Gegensatz zu vorher verlaufen die Flugrouten nunmehr über die östlichen und südöstlichen Stadtteile Münchens, sowie über die Vorstadtgemeinden Neubiberg, Ottobrunn, Putzbrunn und Hohenbrunn. (Details z.B. www.flugstop.de)
Seitdem liegt ein permantenter Lärmteppich über unserer Gegend, da wir alle 3-5 Minuten sowohl von Linien- als auch von Privatflugzeugen und Hubschraubern überflogen werden.
Ich sehe wohl ein, daß eine eine gewisse Belastung durch den Flugverkehr hinzunehmen ist, vor allem wenn man selbst fliegt.
Der Flughafen München ist jedoch ausreichend dimensioniert, um alle Flugbewegungen der Region abwickeln zu können. Der Erweiterungsbedarf besteht primär deshalb, weil zusätzlich immer mehr überregionaler und internationaler Flugverkehr abgewickelt werden soll. (Stichwort Hub)
D.h. der Ausbau des Flughafen muß nur erfolgen, weil die Betreibergesellschaft und die Lufthansa zusätzliche Flugbewegungen generieren wollen, um dadurch ihren Profit zu mehren. Dies geschieht zu Lasten und auf Kosten von uns allen, die unter zusätzlichen Lärm und Wertverlust von Immobilien leiden müssen. Die Mobilität der Bewohner der Region wäre auch ohne diesen Ausbau gewährleistet.
Wie stehen Sie vor diesem Hintergrund zum geplanten Ausbau des Münchner Flughafens? Räumen Sie den Gewinninteressen von Betreibergesellschaft und Lufthansa höhere Priorität ein? Oder haben für Sie der Schutz der Bevölkerung vor unnötigen Verkehrslärm und der Umweltschutz höheres Gewicht?
Sehr geehrter Herr Simmet,
Wie sie vielleicht Wissen wohne ich selbst in einer der von Ihnen angesprochenen Gemeinden. Ich habe deshalb natürlich großes Verständnis für die Sorgen die sie mit der Lärmbelästigung haben. Gerade im Autobahndreieck München Süd sind wir ja auch durch den Verkehr und die Autobahnen schon mit Lärm gut versorgt. Ich muss jedoch gestehen dass mir der Fluglärm bis jetzt nicht weiter aufgefallen war. Wir müssen auch bei der Frage des weiteren Ausbaus des Flugahfens verschiedene Aspekte berücksichtigen. Dieser ist nicht nur wichtiger Wirtschaftsmotor für eine ganze Region, der Südosten Münchens mit eingeschlossen, sondern auch ein wichtiger Arbeitgeber. Die niedrigste Arbeitslosenquote Deutschlands zeigt dies. Auf der anderen Seite ist die Ruhe für die Bürger und die Interessen des Umweltschutzes dagegen abzuwägen. Dem Flughafenbetreiber und den Fluggesellschaften das Streben nach Gewinn vorzuwerfen halte ich für nicht nachvollziehbar.
Es bleibt abzuwägen wie hier ein Interessenausgleich gefunden werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Jimmy Schulz
Vorsitzender
FDP Kreisverband München-Land