Sie haben die Linkspartei die bei Umfragen unter 5 Prozent liegt verlassen. Waren Sie als sozialpolitische Sprecherin nicht mit verantwortlich für die Situation, welche Sie jetzt so kritisieren?
Sie hatten ja mit dem Mandat eine Verantworung dafür, wozu Sie gewählt wurden. Konkrete Frage, wenn die Linkspatei wieder erstarkt denke Sie dann an eine Rückkehr in in die Linkspartei nach?
Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich habe die Linkspartei nicht wegen der Sozialpolitik verlassen. Ursache war, das die Parteiführung zu einseitig auf enttäuschte Grünen-Wähler setzt. Es geht mehr um Identitätspolitik, Antirassismus, Klimaschutz und so weiter als um die soziale Frage. Deswegen fühlen sich Arbeitnehmer, Rentner, Arbeitsuchende nicht mehr vertreten – die Menschen, für die ich in die Politik gegangen bin. Daher laufen der Linken seit Jahren die Wähler davon. Der Parteivorstand hat die Fehler nie aufgearbeitet, auch nicht nach der krassen Niederlage bei der letzten Bundestagswahl.
Im Bündnis Sahra Wagenknecht ist soziale Gerechtigkeit ein zentrales und bedeutendes Ziel. Das fleißige und kluge Kind der Alleinerziehenden muss die gleichen Chancen haben wie das Kind aus privilegierten Verhältnissen. Leute, die sich ihr Leben lang abrackern, müssen sich ihre Mieten leisten können und sollten keine Angst vor Altersarmut haben. Dafür setze ich mich auch weiterhin mit voller Kraft ein.
Mit besten Grüßen, Ihre Jessica Tatti