Ab wann wird es die geplanten Kompetenzzentren in BW für Betroffene von Myalgischer Enzephalomyelitis (ME/CFS) geben und ab wann kann man als Betroffener mit einer anerkannten Therapie rechnen?
Mit Therapie meine ich weder kontroverse Verfahren wie Graded Exercise Therapy (GET), da diese bei ME/CFS schädlich sind, noch "Pacing", da dies oft als Therapie missverstanden wird.
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Frage zu diesem wichtigen Thema. Insbesondere seit ME/CFS im Zuge von Long Covid an neuer Aktualität gewonnen hat, beschäftigt sich meine Fraktion verstärkt damit. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass ME/CFS als eigene Krankheit thematisiert werden muss und die Auseinandersetzung mit ihr nicht nur im Kontext von Long Covid geführt werden darf.
Darüber hinaus drängen wir darauf, dass die von der Ampel-Regierung im Koalitionsvertrag versprochenen Verbesserungen für Betroffene der Krankheit nicht weiter aufgeschoben, sondern tatsächlich umgesetzt werden. Leider ist die Bundesregierung bislang nicht in der Lage, einen Zeitraum zu nennen, in dem die von ihnen gemachten Versprechungen tatsächlich umgesetzt werden. Das ist absolut fatal, da diese ohnehin bereits seit Jahren überfällig sind. Wir werden weiter Druck auf die Regierung ausüben. Als Fraktion DIE LINKE sind unsere Forderungen klar. Es braucht:
1. Eine zentrale, bundesweite Beratungs- und Koordinationsstelle
2. Flächendeckende Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene in Form von Ambulanzen und Reha-Kliniken, umfangreiche Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte
3. Eine finanziell massiv geförderte Forschungsoffensive, um endlich mehr Kenntnisse über diese viel zu lange vernachlässigte Krankheit zu erlangen
Mit freundlichen Grüßen
Jessica Tatti