Frage an Jessica Tatti von Petra F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Zusammenfassung der Anfrage
zu folgenden Fragen bitte ich um Ihre Stellungnahme:
1. Befürworten Sie einen gesetzlichen Zwang zur Impfung mit Masern-(Mumps-/Röteln-) Impfstoff? Wäre ein solcher Impfzwang nach Ihrer Auffassung bei einem einzigen vom statistischen Bundesamt dokumentierten Todesfall im gesamten Bundesgebiet verhältnismäßig?
2. Wie bewerten Sie den fehlenden Wirksamkeitsnachweis der Masernimpfung (es ist lediglich in einigen Fällen der Antikörpertiter feststellbar, eine sichere Immunität nicht)? Es treten bis heute bei Epidemien stets Erkrankungen bei zweifach geimpften Personen auf.
3. Setzen Sie sich für den Gesundheitsschutz aller Kinder ein, indem es aktiv geimpfte Kinder befristet vom Kindergartenbesuch ausschließt? Maserngeimpfte Kinder sind nachweislich Ausscheider des vermehrungsfähigen Impfvirus.
Sehr geehrte Frau F.,
ich folge im Grunde dem breiten Konsens der Wissenschaft, dass Impfungen eine wichtige Prävention darstellen, deren Nutzen die Risiken bei Weitem übersteigt. Eine ausreichend hohe Impfquote verhindert zuverlässig Epidemien, kann zum Aussterben von Erregern und zum Verschwinden von einst gefürchteten Erkrankungen führen.
Das bedeutet allerdings nicht, dass eine generelle Impfpflicht zwingend notwendig wäre. Jeder Mensch kann sich grundsätzlich frei für oder gegen medizinische Maßnahmen entscheiden. Dies ist ein hohes Gut, denn es geht um Selbstbestimmung und das Vertrauen in die Patientenorientierung der Medizin.
Die hohe Quote der Erstimpfung zeigt, dass sich die meisten Eltern für die Impfung entscheiden. Die größten Impflücken bestehen bei jungen Erwachsenen, vor allem durch Nachlässigkeit beim Nachimpfen.
Um die Übertragungswege für Viren zu blockieren, muss nicht jeder einzelne Mensch geimpft werden, aber eine ausreichend hohe Impfquote sichergestellt werden (je nach Krankheit zwischen 80 und 95 Prozent), um den sogenannten „Herdenschutz“ sicherzustellen. Das gilt es, sowohl gesamtgesellschaftlich als auch in Gruppen wie in Kindergärten oder an Schulen, zu gewährleisten.
Aus meiner Sicht ist hierzu ein flächendeckendes, aufsuchendes Informationsangebot ausreichend, etwa in der Kita, Schule, Universität oder im Betrieb etc. Die Informationen sollten sachlich, wertfrei, verständlich und ohne erhobenen Zeigefinger den Stand des Wissens vermitteln.
Die Impfung als Pflicht sollte aus meiner Sicht nur bei einer akuten Bedrohung der öffentlichen Gesundheit, z.B. bei Ausbruch einer Epidemie, infrage kommen.
Mit freundlichen Grüßen,
Jessica Tatti