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Jessica Tatti
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Frage von Elke B. •

Frage an Jessica Tatti von Elke B. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Tatti,

erfreut habe ich gelesen, dass auch im nächsten Jahr die Renten wieder um ca. 3 % steigen sollen. Es gibt jedoch ein kleines Problem. 3% sind bei 600 Euro nur 18 Euro, bei 1500 Euro jedoch 45 Euro. So werden immer mehr Rentner in die Grundsicherung getrieben. Der Unterschied zwischen Arm und Reich steigt weiter. Oder gibt es, in der Öffentlichkeit unbekannt, eine Untergrenze? Wenn nicht, warum nicht? Wenn soziale Gerechtigkeit politisch gewollt ist, lassen sich Wege finden und Gesetze ändern! Wie stehen Sie dazu?

Mit freundlichen Grüßen
E. B.

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Antwort von
BSW

Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre E-Mail zum wichtigen Thema Rente.

DIE LINKE im Bundestag fordert eine "solidarische Mindestrente" von 1.050 Euro netto, damit niemand im Alter unterhalb der Armutsgrenze leben muss. Das Beispiel Österreich zeigt, dass eine Untergrenze der Rente in dieser Größenordnung möglich ist. Ich finde, dass für alle Menschen nach einem langen Arbeitsleben ein Leben in Würde und jenseits von Existenzangst möglich sein muss. Die jetzige Grundsicherung im Alter wird diesem Ziel nicht gerecht. Die "solidarische Mindestrente" nach dem Konzept der Partei DIE LINKE ist durchgerechnet, finanzierbar und sofort umsetzbar. Momentan scheitert es am politischen Willen der Regierungsfraktionen.

Mehr Informationen zu unserem Konzept finden Sie unter: www.die-linke.de/themen/rente/) oder auf der Homepage unseres Rentenexperten, meines Kollegen Matthias W. Birkwald: www.matthias-w-birkwald.de/

Für die gesetzliche Rentenversicherung muss das Versprechen erneuert werden, dass der Lebensstandard im Alter gesichert wird. Dieses Versprechen wurde mit der Teilprivatisierung der gesetzlichen Rentenversicherung gebrochen - durch die Einführung der Riesterrente. Um die Lebensstandardsicherung zu gewährleisten, muss das Rentenniveau wieder auf 53 Prozent erhöht werden. Damit die gesetzliche Rente auf einem starken Fundament steht, wollen wir, dass alle einzahlen, also auch Abgeordnete, Selbstständige, Richter und Beamte, die heute in einem gesonderten System sind.

Der für Viele unsicher gewordene Arbeitsmarkt und der riesige Niedriglohnsektor führen zu niedrigen Renten. Deshalb setzt sich DIE LINKE für sichere Arbeitsplätze ein und kämpft gegen sachgrundlose Befristungen, unfreiwillige Teilzeit, den Missbrauch der Leiharbeit und für eine Erhöhung des Mindestlohns, der aus unserer Sicht eine Rente oberhalb der Grundsicherung garantieren muss.

Ich hoffe, dass Sie unser Konzept gegen Armut und soziale Ausgrenzung im Alter überzeugt. Sprechen Sie Ihre gewählten Bundestagsabgeordneten vor Ort auf die Problematik an, sprechen Sie mit Familie und Freunden über unsere Mindestrente. Mit mehr Rückenwind aus der Gesellschaft können wir hier im Bundestag die Debatte besser in Ihrem Interesse voranbringen!

Mit freundlichen Grüßen

Jessica Tatti

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