Frage an Jens Nacke von Margret R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Nacke,
was sagen Sie zum Arbeitsmarkt?
Mein Mann und ich sind beide, ich betone, beide! arbeitslos! Wir sind beide 54 Jahre alt.
Ich als Arzthelferin habe kaum eine Chance wieder in den aktiven Arbeitsmarkt einzusteigen. Weil, ich habe 2 neue Hüftgelenke wegen Fehlstellung erhalten und das zu der Zeit, als die neuen Verordnungen eingeführt wurden. Schulungen kosten GELD, das wir nicht aufbringen können. Und, wenn ich mal bis zur "oberen Etage" sprich den Arzt vordringe, bekomme ich die Frage gestellt: ´wissen Sie eigentlich, was Sie kosten?´ Ja also, da faßt man sich doch an den Kopf!! Ich poche doch nicht auf mein Tarifgehalt, hauptsache Arbeit!
Ich habe sogar schon ein Praktikum in einer Baumschule absolviert. Das Arbeiten dort machte mir sehr viel Freude, aber mit künstlichen Gelenken geht das einfach nicht.
Mein Mann ist Koch/Küchenchef und für alle Stellen zu überqualifiziert! und zu alt!! Auch hier die Frage: Die Gehaltsfrage kann man auf Verhandlungsbasis klären und unter dem Tarifgehalt bleiben.
Jetzt hat er ALGII bei der Gemeinde beantragt. Aber seit Oktober! fließt kein Geld, weil er zur Altersvorsorge eine Lebensversicherung abgeschlossen hat und die müssen wir entweder "abfrühstücken" oder "abtreten". Ja, und was ist dann, wenn er in Rente geht? und von der Rentenversicherung nichts bekommt? Dann wird er auch ein Sozialfall???? Irgendwas läuft hier falsch!!! Wir drehen uns im Kreis!
Was können wir tun, um an die Gelder heranzukommen, die uns m.E. zustehen? (und die wir ja auch jahrelang eingezahlt haben!!!??) Einwanderer etc. bekommen doch auch was!
Wir sollen bis 67 Jahre arbeiten, aber ab dem Alter von 40! Jahren wird es schwierig eine Stellung zu bekommen.
Und dann liest und hört man, daß Manager im Monat das Geld für ein Einfamilienhaus verdienen! Das paßt doch irgendwie nicht.
Und da gönnt man den Politikern auch die Diätenerhöhung nicht. ;-/
Ich hoffe, Sie verstehen, was und wie ich das meine?
Mit freundlichen Grüßen
Margret Rosenow
Sehr geehrte Frau Rosenow,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Arbeitsmarkt.
Ich stimme Ihrer grundsätzlichen Kritik zu, wonach Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber Arbeitssuchenden über 50 seltener eine Arbeitsstelle anbieten als jüngeren Bewerbern. Häufig ist es die Sorge, ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer könnten der körperlichen Belastung nicht standhalten. Daher werde lieber kein Risiko eingegangen. Durch dieses Verhalten geraten Familien wie die Ihre in große Schwierigkeiten. Hier würde ich mir einen Mentalitätswandel zugunsten älterer Arbeitsloser wünschen.
Der Landkreis Ammerland hat im Rahmen der Reform der Arbeitsverwaltung die Chance genutzt, als Optionskommune die Vermittlung von so genannten Langzeitarbeitslosen selbst zu übernehmen. Die Kommunen teilen sich daher im Ammerland die Betreuung und Vermittlung von Arbeitslosen mit der Arbeitsagentur. Diese Arbeitsvermittlung läuft bei uns sehr erfolgreich. Die Arbeitslosenquote im Ammerland ist eine der geringsten in ganz Niedersachsen.
Seit einem Jahr sind also bei uns die Kreisverwaltung in Westerstede und die Gemeinden, bei Ihnen die Gemeinde Bad Zwischenahn für die Vermittlung von Arbeitslosen zuständig, die länger als ein Jahr nach einer Beschäftigung suchen. Wenn ich Ihre Angaben richtig verstehe, trifft dies zumindest für Ihren Mann zu. Ich würde Ihnen daher gerne dabei behilflich sein, für Sie und Ihren Mann die entsprechenden Kontakte zu den Arbeitsvermittlern herzustellen. Vielleicht ergibt sich für Sie dadurch eine Möglichkeit für eine neue Beschäftigung.
Ich lade Sie herzlich ein direkt mit mir Kontakt aufzunehmen um Ihre Situation zu besprechen. Sie finden mein Büro im Langenhof in Bad Zwischenahn. Die genauen Kontaktdaten entnehmen Sie bitte meiner Internetseite. Einen entsprechenden link füge ich bei. www.jens-nacke.de
.. Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jens Nacke