Herr Herrndorff, Aktivitäten für den Klimaschutz werden große Herausforderungen für Landwirte und Baumschulbetriebe im Kreis bringen. Was sind Ihre Ansätze hier seitens des Bundes zu unterstützen?
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe – dazu zählen auch die Baumschulen - sind an einer nachhaltigen und ökologischen Produktion interessiert und sind sich ihrer Rolle im Kampf gegen die Klimakrise bewusst. Dies stelle ich bei meinen zahlreichen Gesprächen im Kreis Pinneberg immer wieder fest. Einen ausführlichen Bericht zu meinem jüngsten Grünen Landwirtschaftsdialog finden Sie bei Interesse übrigens hier auf meiner Website.
Eine gute und zukunftsfähige Landwirtschaftspolitik steht für mich auf mehreren Säulen. Im Wesentlichen geht es mir dabei um folgende konkrete Maßnahmen:
- Die Unterstützung der kleinen und mittleren Betriebe in unserer Region, um einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft entgegenzutreten.
- Den Umbau der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik weg von Flächenprämien und hin zu einer Gemeinwohlprämie für Klima-, Umwelt-, Natur- und Tierschutzmaßnahmen.
- Die Stärkung des Wettbewerbsrechts für faire Preise und gegen weitere Konzentrationen im Lebensmitteleinzelhandel.
- Die Eindämmung von Bodenspekulationen und den Ausverkauf von ländlichen Flächen.
- Die klare Kennzeichnung von regionalen Lebensmitteln für die Verbraucher:innen und die Beschränkung von klima- und umweltschädlichen Billigimporten.
Vor allem brauchen die Landwirtinnen und Landwirte Verlässlichkeit und Planbarkeit, um auskömmlich wirtschaften zu können. Dazu möchte einen dauerhaften Dialog hier vor Ort etablieren.
Im Hinblick auf die Baumschulen im Kreis stehen für mich zwei konkrete Ideen im Fokus. Zum einen die Etablierung eines Forschungs- und Modellprojekts für nachhaltige Hochbaumschulen und zum zweiten der Aufbau von Beratungskompetenzen für eine ökologische Baumschulwirtschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Herrndorff