Frage an Jens-Eberhard Jahn von Björn B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo... mal angenommen, Du würdest irgendwann als Nachrücker ins Europaparlament einziehen (was ja, falls die ÖDP zwei Mandate erringt, im Bereich des durchaus Möglichen liegt): Wie gedenkst Du Dich dann gegen die Abgehobenheit zu schützen, die man Parlamentariern - vor allem denen in Brüssel - gerne vorwirft? Wie sollte man Deiner Meinung nach als Abgeordneter mit den Bürgern kommunizieren?
Lieber B. B.,
die "Abgehobenheit" ist eine Frage des persönliches Stiles: Durch das Mandat in Brüssel wird man ja nicht "automatisch" abgehoben. Um das zu vermeiden, ist die von dir ja genannte Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern besonders wichtig. Diese kann auf unterschiedlichste Weise erfolgen: Über persönliche Kontakte, soziale Medien, Emails und Briefe. Abgeordnete sollten auch telefonisch erreichbar sein. Abgeordnete dürfen nicht nur mit Vertreterinnen und Vertretern großer Verbände oder Firmen reden, sondern auch mit denen von NGO, Gewerkschaften, Kirchen und natürlich einzelnen Bürgerinnen und Bürgern.
Abgeordnete sollten Privilegien nur sparsam wahrnehmen: Vom Zustand des ÖPNV bekomme ich zum Beispiel natürlich nur etwas mit, wenn ich ihn benutze, nicht vom Dienstwagen aus. Als Abgeordnete/r lebt man ja auch nicht nur in Brüssel, sondern weiterhin im Heimatort, wo man ja in der Regel soziale Kontakte hat.
All dies ist wichtig um nicht abzuheben, sondern Volksvertreter zu bleiben. Ein Mandat in Brüssel muss man ja auch nicht über Jahrzehnte wahrnehmen.