Frage an Jens-Eberhard Jahn von Barbara B. bezüglich Frauen
Hallo Herr Jahn,
was ist Ihre Meinung zum Thema Frauenquote, in Aufsichtsräten und anderswo?
Hallo Frau B.,
vielen Dank für Ihre Frage. Oft ist der Weg das Ziel, bei der Frauenquote ist das anders. Quoten- und Proporzregelungen sind "Krücken", eine Art positiver Diskriminierung um benachteiligten Gruppen zu helfen, angemessen vertreten zu sein. Ziel ist nicht die Quote, sondern das Ende der Benachteiligung.
Insofern bin ich gegen Quoten, da ich die dahinter stehende Benachteiligung ablehne. In der Praxis bin ich FÜR Quoten: Es ist schade - aber wir brauchen zurzeit Quoten, denn Frauen sind auf vielen Ebenen ohne vernünftigen Grund viel zu wenig vertreten. ZU wenig, da diese Unterrepräsentanz nicht den Karrierewünschen vieler Frauen entspricht, ZU wenig, da somit Entscheidungen oft nur von Männern aus Männersicht getroffen werden und sich somit geschlechtsspezifische Benachteiligungen fortsetzen.
Ich bin also für derartige Quoten - in 20 Jahren können wir ja noch mal drüber reden, ob sie dann noch notwendig sind. Wie gesagt, das Ziel ist ein anderes. Die ÖDP ist keine Insel der Glückseligen; die ÖDP kennt intern zur Ämtervergabe keine Quoten. Dennoch sind im Bundesvorstand derzeit von 9 Personen 5 Frauen, darunter die Vorsitzende und ihre beiden Stellvertreterinnen. Das war auch ohne quote möglich und das sollte normal sein.
Beste Grüße
Jens-Eberhard Jahn