Portrait von Jens-Eberhard Jahn
Jens-Eberhard Jahn
ÖDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Jens-Eberhard Jahn zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Klaus B. •

Frage an Jens-Eberhard Jahn von Klaus B. bezüglich Jugend

Hallo Jens-Eberhard.

Gibt es einen Gott in Deinem Leben? Welche Bedeutung hat Religion für Dich in der Politik, der Erziehung und der Gesellschaft?

Mit besten Grüßen

K. B.

Portrait von Jens-Eberhard Jahn
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr B., hallo Klaus,

ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre/deine Frage - sie ist in der Tat elementar.

Mein Gott ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jacobs, Leahs und Rahels, der Gott der Jüdinnen und Juden, ChristInnen und MuslimInnen.

Einer der wohl allgemein bekanntesten Texte der Bibel sind die Zehn Gebote bzw Zehn Weisungen. Das Erste Gebot ist programmatisch: "Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus der Sklaverei geführt hat!" Daran fügt sich das Zweite Gebot: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben."

Das Programm lautet also, all das vom Thron zu stürzen, das uns unmündig, unfrei macht und versklavt (die anderen Götter); und uns aus Unfreiheit, Zwängen und Sklaverei, aus "Ägypten" herausführen zu lassen (von diesem Gott).

Ich vertraue auf diesen Befreier-Gott. Diese befreiende Botschaft ist es, die mir für meine Arbeit in der Politik, der Erziehung und der Gesellschaft Kraft gibt und Ansporn ist. Das ist ein Anspruch, dem ich natürlich nicht immer und überall gerecht werde. Denn die "anderen Götter", die "Heil" versprechen, existieren ja: Sie heißen heute "Nation", "Schule/lebenslanges Lernen", "Wirtschaftswachstum", "Arbeit", "Schönheitsideal", "Höher-schneller-weiter".... ja es gibt ganz viele solcher Götzen und "goldenen Kälber". Und natürlich kann man sich ihnen nicht immer und überall entziehen. Doch ich kann dafür sorgen, dass sie in meinem Leben und in einer künftigen Gesellschaft, an der ich mitbauen möchte, keine wirkliche, ernst zu nehmende Macht haben. Machtvoll soll die Kraft der Befreiung sein. Die Propheten der Bibel fordern immer wieder sich zu erinnern, wozu das Volk Israel befreit wurde: zu Gerechtigkeit!
Das soll persönliche, wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit umfassen; Gerechtigkeit auch unserer Umwelt, der Schöpfung gegenüber, und Gerechtigkeit gegenüber kommenden Generationen.

Für diese Befreiung und diese Gerechtigkeit möchte ich mich einsetzen, das ist meine vorrangige religiöse Praxis, die Bedeutung, die Religion für mich in Politik, Erziehung und Gesellschaft hat. Darauf zielte Ihre/deine Frage an mich als Kandidaten. Darüber hinaus ist meine Beziehung zu Gott natürlich auch eine spirituelle. Das hat durchaus auch politische Sprengkraft, ist etwas Lebendiges und stetem Wandel Unterworfenes, aber doch eher Persönliches.

Politisch kann man diese Befreiung aus Ägypten so formulieren, wie die ÖDP es tut: "Mensch vor Profit!"

Herzliche Grüße

Jens-Eberhard Jahn