Frage an Jens-Eberhard Jahn von Renata G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Vielen Dank für Ihre Antwort,
leider ist es eben nicht so einfach bei der Finanzierungsanteile der Eltern - Sie müssen sich also vorstellen, dass der Elternbeitrag anhand des Familieneinkommens erhoben wird. So entstehen Monatsbeiträge zwischen 50 und 500 € oder mehr.
Inhaltlich bilden die freien Schule ohne Frage eine Ergänzungsmöglichkeit des reformbedürftigen Schulsystems, sind aber meines Erachtens nach wegen der eindeutigen sozialen Ausgrenzung für linke Politiker nicht ohne Widerspruch unterstützenswert.
Nun eine andere Frage: Wie stehen Sie dazu, dass Lehrer anhand ihrer "Erfolge" zu bewerten sein müssten (wobei dafür wahrscheinlich erst klare Kriterien zu erarbeiten wären) und nicht verbeamtet sein sollten?
Vielen Dank
Sehr geehrte Frau Grünholm,
vielen Dank für Ihre Frage. Bezüglich der Schulen in freier Trägerschaft sehen wir das sicher sehr ähnlich. Was die Bewertung der LehrerInnen nach "Leistung" betrifft, kommt es auf die Kriterien an, darauf, wer diese Kriterien wie festlegt. Es kommt natürlich auch darauf an, welche Konsequenzen der Lehrer bzw. die Lehrerin zu tragen haben, wenn sie geringere "Erfolge" zu verzeichnen haben. Prinzipiell ist aus meiner Sicht nichts gegen Evaluation und Controlling einzuwenden. An der Ausgestaltung scheiden sich die Geister. Mir ist es wichtig, dass derartige Kriterien in einem transparenten Prozess von möglichst vielen beteiligten AkteurInnen erstellt werden (Schülerinnen, LehrerInnen, Eltern, Behörden, gesellschaftliche Akteure) und nicht etwa nur von der ISM (das war ein Scherz, allerdings ein sehr ernster :-)).
LehrerInnen sollten den Weg der Kinder zum kritischen Bürger und zur kritischen Bürgerin begleiten. Ich bezweifle, dass sich ein Status als Staatsdiener damit gut vereinbaren lässt. Aber ich bin auch prinzipiell der Ansicht, dass sich das Berufsbeamtentum als Relikt autoritärer Staatsformen überlebt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Jens-Eberhard Jahn