Das Bild zeigt ein Foto von Jens Dennhardt, den Wahltermin 14. Mai, den SPD-Listenplatz 39 für die Bürgerschaftswahl und den SPD-Listenplatz 5 für die Wahl des Beirates Hemelingen.
Jens Dennhardt
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Jens Dennhardt zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Martin W. •

Frage an Jens Dennhardt von Martin W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Dennhardt,

die SPD spricht sich in ihrem Programm für die Vertiefung der Außen- und Unterweser aus.

Welche ökologischen Folgen hätte die Vertiefung aus ihrer Sicht?

Welche ökonomischen Folgen kämen auf Bremen zu, käme keine Vertiefung zustande?

Wann glauben Sie, wird die Weservertiefung geschehen?

Mit freundlichen Grüßen,
Martin Weinrich

Das Bild zeigt ein Foto von Jens Dennhardt, den Wahltermin 14. Mai, den SPD-Listenplatz 39 für die Bürgerschaftswahl und den SPD-Listenplatz 5 für die Wahl des Beirates Hemelingen.
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Weinrich,

die SPD steht mit großer Mehrheit für die Vertiefung von Außen- und Unterweser. Wie Sie richtig schreiben, steht dies auch in unserem Regierungs- bzw. Wahlprogramm.

In Wikipedia heißt es: "Der Tidenhub in Bremen ist durch die Weserkorrektion und nachfolgende Maßnahmen von 0,73 m auf etwa 4 m gestiegen (Niedrigwasser um 1 m ü. NN, Hochwasser um 5 m ü. NN)." Der BUND Bremen spricht sogar von einem Anstieg von ca. 0,5 m auf 4,2 m. Verglichen mit der Entwicklung des letzten Jahrhunderts ist der mit der aktuellen Weservertiefung geplante Eingriff relativ klein. Es sollen bestimmte "Kappen" oder "Spitzen" zwischen 0,4 und 1 m abgetragen werden, um damit die durchgehende Wassertiefe zu erhöhen. Der Tidenhub soll sich dadurch nur geringfügig weiter erhöhen.
Aus umweltpolitischer Sicht stelle ich allerdings auch innerhalb meiner eigenen Fraktion die Frage, wie groß die Schiffe werden müssen, damit wir eine Anpassung unseres Flusses an dieses Schiffswachstum verweigern. Bisher habe ich darauf keine Antwort erhalten. Ich meine, dass dies auf Dauer ein irrsinniger Wettbewerb um die Zerstörung unserer Flüsse und Flussmündungen ist. Diese Veränderungen haben in Summe gravierende Auswirkungen auf die Fließgeschwindigkeit und das Ökosystem. Auch angesichts der drohenden Folgen des Klimawandels wäre mir wesentlich wohler, wenn wir den Tidenhub bei uns nicht weiter erhöhen würden. Ich halte es für klüger, dass wir Menschen unsere Fähigkeiten dafür nutzen, uns an die jeweilige Umwelt anzupassen anstatt dafür, die Umwelt an die jeweiligen wirtschaftlichen Interessen anzupassen. Ich bin ziemlich sicher, dass dies auf Dauer auch der volkswirtschaftlich günstigere Weg ist.

Die wirtschaftlichen Folgen einer ausbleibenden Weservertiefung lassen sich nur sehr schwer abschätzen. Wenn alle anderen sich weiter an diesem irrsinnigen Wettbewerb um die Zerstörung von Flüssen und Flussmündungen beteiligen, würde ein bestimmtes Größenwachstum von Schiffen an Bremerhaven, Brake und Bremen vorbeigehen. Inwieweit dies angesichts insgesamt erwarteter Steigerungen zu einer Verdrängung kleinerer Schiffe führt, kann ich nicht einschätzen. Andererseits könnten aber auch Investitions- und Folgekosten gespart werden.

Wahrscheinlich kommen wir aus dem Teufelskreis der Flussvertiefungen nur heraus, wenn wir uns auf nationaler und europäischer Ebene darauf einigen, Eingriffe in die Flusstiefen klar zu begrenzen.

Ich gehe davon aus, dass die geplante Weservertiefung in der neuen Wahlperiode umgesetzt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Jens Dennhardt