Frage an Jasmin Wahl-Schwentker von Andreas R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Wahl-Schwentker,
der Terroranschlag in Barcelona ist wieder ein neues Beispiel dafür, dass der Einfluss von extremistischen Imamen und Religionsgemeinschaften aus Jugendlichen Mörder machen kann. Alle sind sich wohl einig, dass wir Jugendliche vor solchen Einflüssen schützen müssen.
In Deutschland besteht eine Ausbildungspflicht für zahlreiche Berufe, etwa Metzger oder Juwelier. Die beiden großen Kirchen haben sich zumindest selbst verpflichtet, dass Pfarrer/Pastor nur werden kann, wer ein mehrjähriges Theologiestudium absolviert hat.
Ich frage mich schon lange, wieso ausgerechnet der immer wieder in die Kritik geratene Beruf des Predigers keine Ausbildung voraussetzt. Wer wiederholt religiöse Kurse für 5 oder mehr Menschen anbietet, sollte nachweisen können, dass er sich mit der Theologie, die er/sie predigt auch auskennt. Das ist ja kaum zu viel verlangt und ein wissenschaftlich fundiertes Theologiestudium würde sicher verhindern, dass Prediger Hass predigen. Ein Verstoß gegen die Pflicht, sich mit Theologie auszukennen, wenn man predigt, würde es dem Staat ermöglichen, gegen Hassprediger vorzugehen. Dies sind heute aber oft gescheiterte Kleinkriminelle oder Rapper, die sich plötzlich und ohne theologische Ahnung zum Predigen berufen fühlen und sich ihre eigene Theologie aus Hass basteln.
Wird es mit der FDP eine Ausbildungs- oder Studiumspflicht für Prediger geben?
Mit besten Grüßen
A. R.
Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Wir Freie Demokraten bekennen uns klar zur Religionsfreiheit in Deutschland, jedoch muss sich der Rechtsstaat gegen Hassprediger und Feinde unserer freiheitlich-demokratischen Grundwerten entschieden einsetzen, denn die Religionsfreiheit darf nicht als Deckmantel für Hassbotschaften und Angriffe auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung dienen. Die Stärkung des Rechtsstaats ist mir als Richterin ein Herzensanliegen.
Mit der neuen Landesregierung haben wir in NRW bereits federführend unter Minister Joachim Stamp erste Initiativen ergriffen. Hierzu empfehle ich Ihnen folgenden Artikel, der über unsere Vorschläge und mögliche Handlungen in diesem Themenbereich berichtet: www.waz.de/politik/fdp-in-nrw-hinterfragt-weitere-kooperation-mit-ditib-id210951065.html
Mit freundlichen Grüßen
Jasmin Wahl-Schwentker