Frage an Janosch Ondraczek von Hans P. bezüglich Verkehr
Unterstützen Sie (ideell) die Forderungen von Radentscheid-hamburg.de? Die sind ja recht weitreichend und würden den Senat binden. Geht das auch anders?
Lieber Herr P.,
die Vorschläge des Radentscheids Hamburg begrüße ich als Fahrradfahrer und Vater einer fahrradfahrenden Tochter grundsätzlich erst einmal sehr, da sie eine attraktive Vision von einem fahrradfreundlichen Hamburg skizzieren. Ich bezweifle allerdings ehrlich gesagt, dass sie sich in der geforderten Form 1:1 kurz- und mittelfristig umsetzen lassen. Auch in den Niederlanden und Dänemark ist der erforderliche Umbau nicht über Nacht geschehen. Ferner gilt es zu bedenken, dass sich die städtebaulichen Gegebenheiten in einer großen Metropole wie Hamburg nicht direkt mit jenen in kleineren Städten vergleichen lassen, manches in Hamburg also schwieriger umsetzen sein wird, als in kleineren Städten mit mehr Platz.
Als Zieldefinition bzw. Vision liefern die Forderungen des Radentscheids Hamburg jedoch wertvolle Hinweise, in welche Richtung sich die Dinge möglichst entwickeln sollten. Einige Punkte finden sich übrigens bereits in unserem Zukunftsprogramm, wie z.B. die Sanierung und der Neubau von 100 km Radwegen im Jahr. Wie auch der Radentscheid Hamburg wollen wir Hamburg perspektivisch zur Fahrradstadt machen und haben dazu am 23. Januar unsere Radverkehrsstrategie vorgelegt, die unter anderem den Aufbau eines Rad-Komfortnetzes vorsieht, welches das Fahrradfahren in der Stadt noch mal deutlich attraktiver machen soll, und einer der Forderungen des Radentscheids Hamburg sehr nahe kommt. Ich denke also, dass wir programmatisch bereits auf einem guten Weg sind :-)
Mit besten Grüßen
Janosch Ondraczek