Frage von Norbert S. •

Soziale Gerechtigkeit Die Linke will eine ausbeutungsfreie Gesellschaft, welche sie demokrat. Sozialismus nennt. Haben sie eine Begriffsdefinition von Ausbeutung und von deren Größen für Deutschl.?

Es gibt bisher von Seiten der Linken keine Begriffsdefinition von Ausbeutung und auch keine Aufstellung wie viel Ausbeutung es gibt.
Wie will die Linke zur einer ausbeutungsfreien Gesellschaft bzw. politischen Mehrheiten dafür kommen, wenn sie den Menschen nicht erklären kann, was sie davon haben bzw. was es konkret für Deutschland bedeutet?
Wie viel Geld geht den Menschen verloren, welche Arbeits- und Lebenszeit müssen die Menschen dafür aufwenden? Wie hoch ist der Resourcenverbrauch dafür?
Wieso kommt in Wahlprogrammen von Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen die Begriffe Ausbeutung und Umverteilung nicht vor, obwohl dies ja in jedem Dorf, in jeder Stadt, in jeden Landkreis und in jeden Bundesland tagtäglich stattfindet?

Wie ist ihre Einschätzung dazu?
Für mich sind z.B. „leistungslose Einkommen“ Ausbeutung, weil der erzielte Gewinn/Reichtumszuwachs ohne persönliches Risiko bzw. eigene Arbeit entsteht.
Monopolgewinne/Ausbeutung z.B. d. Immobilien- und Bodenspekulation u.v.a.

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Antwort von
Die Linke

Sehr geehrter Herr S.

 

vielen Dank für Ihre Frage. 

 

Ich möchte hier auf die Antworten meiner Kollegen Ates Gürpinar (https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/ates-guerpinar/fragen-antworten/soziale-gerechtigkeit-die-linke-will-eine-ausbeutungsfreie-gesellschaft-welche-sie-demokrat-sozialismus-nennt) und Dr. André Hahn (https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/andre-hahn/fragen-antworten/soziale-gerechtigkeit-die-linke-will-eine-ausbeutungsfreie-gesellschaft-welche-sie-demokrat-sozialismus-nennt)  hinweisen, denen Sie dieselbe Frage gestellt haben. 

 

Ich greife hier das Beispiel Arbeit, das mein Kollege Ates Gürpinar gestellt hat nochmal auf. Es gibt in Deutschland eine fortschreitende Ausbeutung der Arbeitskräfte. Trotz steigender Mindestlöhne sinkt der Reallohn, während prekäre Arbeitsverhältnisse wie Leiharbeit und befristete Verträge weiter zunehmen. Besonders alarmierend ist die hohe Altersarmut, die Frauen betrifft.

 

Wir, DIE LINKE, setzen uns für die Bekämpfung dieser Missstände ein: Wir fordern unter anderem einen armutsfesten Mindestlohn, das Verbot unbezahlter Überstunden, die Schließung der geschlechtsspezifischen Lohnlücke und gesetzliche Regelungen gegen Überwachung und ständige Erreichbarkeit. Zudem sollen Midi- und Minijobs sowie Leiharbeit abgeschafft werden. 

 

Diese Maßnahmen sind Beispiele wie wir im Bereich Arbeit die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich verringern und gegen Ausbeutung kämpfen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Janine Wissler, MdB

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