Frau Wissler, liegt der Niedergang der Linken bei den letzten Wahlen auch daran, dass das alte postkommunistische Feindbild der Partei - NATO und USA - bei den Wählern nicht mehr von Interesse ist?
Sehr geehrter Herr M.,
das Thema Frieden ist nach wie vor für unsere Wähler*innen von großer Bedeutung. Wir sind der festen Überzeugung, dass der aktuell eingeschlagene Weg, geprägt von starker Aufrüstung und dem Zwei-Prozent-Ziel der NATO, die Welt nicht friedlicher machen wird. Vielmehr braucht es alternative Ansätze, die nicht auf militärische Stärke, sondern auf Dialog, Entspannungspolitik und internationale Zusammenarbeit setzen.
Seit dem verbrecherischen Angriff Russlands auf die Ukraine sind tausende Menschen getötet worden, ganze Städte wurden zerstört, und Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Diese Katastrophe verdeutlicht, wie wichtig es ist, Gewalt zu vermeiden und Konflikte frühzeitig diplomatisch zu lösen. Dabei sollten die internationale Gemeinschaft und auch Deutschland ihre Kräfte auf Verhandlungsgespräche und zivile Konfliktlösungen konzentrieren, um weiteres Leid zu verhindern und Perspektiven für eine friedliche Zukunft zu schaffen.
Es ist uns wichtig, klarzustellen: Unsere Kritik richtet sich gegen ein System, das auf ständiger Aufrüstung basiert und die eigentlichen Ursachen von Konflikten – wie Ungerechtigkeit, wirtschaftliche Ungleichheit und Ressourcenknappheit – oft unberücksichtigt lässt.
Mit freundlichen Grüßen
Janine Wissler, MdB