Inwiefern sind Sie der Meinung, dass zur Lösung der Klimaziele auch Verbote notwendig sein werden?
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Frage. Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit und wir müssen alles tun, um sie einzudämmen. Akutell investieren wir in klimaschädliche Energie und Industrie und haben unser gesamtes System und unseren Alltag auf der Ausbeutung des Planeten aufgebaut. Jetzt gilt es, diese klimaschädlichen Lebensweisen durch klimafreundliche zu ersetzen. Das heißt auch, Alternativen ausbauen und zwar schnell: Weg von der Kohleverstromung hin zu Erneurbarer Energie, weniger Verbrennerautos und dafür E-Mobilität und Ausbau des Nahverkehrs. Da geht es für mich in erster Linie nicht um Verbote, sondern darum als Politik neue Spielregeln aufzustellen. Einige Dinge wie zum Beispiel Einwegplastik, das sich aufgrund seiner Zusammensetzung nicht recyclen lässt, sollten ganz klar nicht mehr produziert werden dürfen. Als Grüne geht es uns nicht darum, die einzelnen Konsumentscheidungen der Bürger*innen zu kritisieren, sondern einen systemischen Wandel einzuleiten. Bei allen Klimaschutzmaßnahmen geht es auch um Fragen der Gerechtigkeit und Freiheit. Was jetzt vielleicht ein Verbot ist, sichert die Freiheit und die Chancen kommender (und schon jetziger) Generationen auf unserem Planeten. Das ist für mich eine Frage der Gerechtigkeit, nicht auf Kosten anderer Menschen zu leben, die sich nicht dagegen wehren können.
Mit freundlichen Grüßen
Jana Brix