Frage an Jan Mücke von Robert P. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Mücke,
mit den Wahlplakaten Ihrer Partei werben Sie unter anderem für den Ausbau des Strassenbahnnetzes der Linie 11, hinsichtlich dahin diese weiterführend bis zum EKZ Weissig verkehren zu lassen. Ergänzend soll dazu ein seperates Gleisbett geschaffen werden, wobei sich mir allerdings die Gründe für dieses nicht recht klar feststellen lassen. Durch eine damit einhergehende Verbreiterung der Fahrbahn und des Fussweges der Bautzner-Landstraße im Bereich von Weisser Hirsch, bis Bühlau würde dies allerdings zu erheblichen einschnitten in Grundstücken der Anwohner bedeuten da sich Grundstücke zum Teil in direktem Anschluss an die Fahrbahn befinden. Bisher wurde argumentiert das an den Stellen wo sich bis jetzt einseitig kein Bürgersteig befindet müsse einer Geschaffen werden, was wiederum auch zu einschnitten an den Grundstücken oder sogar Gebäuden führen würde.
Es wurde bisher argumentiert das sich durch solche eingriffe der Wert der Grundstücke vermehren würde, doch dazu fehlt mir wohl das Verständniss, denn ich kann bei bestem Willen nicht feststellen wie sich der Wert eines Grundstückes erhöhen kann wenn es kleiner wird und Pkw-Einfahrten von stadtwärtiger Seite nicht mehr zu benutzen sind, da ein seperates Gleisbett dies verhindert. Ebenso werden im Moment im gesamten bereich von Weisser hirsch bis Bühlau die Gleise erneuert, doch ein solches Vorhaben würde diese Arbeiten als vollkommen unnötig und Geldverschwenderisch erscheinen lassen. Einen Ausbau der Linie 11 kann ich auch daher nicht nachvollziehen da bereits ein Bus verkehrt der im Bereich Weissig-Bühlau, selbst in Stoßzeiten nur mäßig ausgelastet ist. Meines erachtens wäre eine Ideale Lösung gewesen die Tram gegen Erdgas betriebene, oder Hybrid Busse zu ersetzen da so die Umweltbelastung veringert werden und ein permanenter Verkehrsfluss gewährleistet werden kann. Nun würde ich gern einmal Ihren Standpunkt wissen was Sie zu diesem Thema meinen.
Vielen Dank im Vorraus.
R.Päperer
Sehr geehrter Herr Päperer,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Es ist in der Tat Beschlusslage des Dresdner Stadtrates, die Weiterführung der Straßenbahnlinie 11 von Bühlau nach Weißig auf Grundlage einer zu erstellenden Kosten-Nutzen-Analyse zu prüfen. Die Notwendigkeit dafür ergibt sich nicht zuletzt auch aus dem Vertrag zur Eingemeindung von Schönfeld-Weißig Ende der 1990iger Jahre. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegt das Ergebnis dieser Kosten-.Nutzen-Analyse jedoch leider noch nicht vor, so dass ich noch keine Aussage dazu treffen kann, ob die Weiterführung der Linie 11 von Bühlau nach Schönfeld-Weißig am Ende tatsächlich realisierbar sein wird. Ich würde es mir jedoch in jedem Falle wünschen.
Die von Ihnen beschriebenen Probleme der Grundstücksbesitzer im Bereich Bühlau - Weißer Hirsch haben indes keinerlei Bezug zu der von Ihnen kritisierten Forderung des FDP-Ortsverbandes Dresden Loschwitz und zur o. g. Beschlusslage des Dresdner Stadtrates, da die Linie 11 ja auch jetzt schon bis Bühlau führt und bisher auch nicht zur Disposition steht. Die eigentliche Ursache der Probleme ist vielmehr der durch Stadt und DVB angestrebte Ausbaustandard beim Ausbau der Gleisanlagen. Und dazu vertreten wir, wie Sie ja der Diskussion im Stadtrat zu den unteren Bauabschnitten der Bautzner Straße schon entnehmen konnten, als FDP eine andere Auffassung.
Fakt ist, dass die Stadtverwaltung die Probleme der Grundstückseigentümer nicht einfach ignorieren darf und eine gemeinsame Lösung gefunden werden muss. Man kann Gleisanlagen auch sanieren, ohne dabei Fahrbahnquerschnitte und Verkehrsorganisation zu ändern. Eine Abschaffung der Linie 11 scheint mir jedoch kaum durchsetzbar. Und wenn diese Linie schon bis Bühlau führt, dann so unserer Forderung, können wir sie auch bis Schönfeld-Weißig verlängern.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Mücke
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