Frage an Jan Balcke von Christine S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Hallo Herr Balke,
gerne wüßte ich, wie Sie zum geplanten Bauprojekt Altonas neue Mitte stehen. Hier soll ab 2013 der Bau von ca. 2000 Wohnungen starten. Das Gelände gehört der Bahn und anderen Investoren, die durch den Bebauungsplan sehr viel Geld verdienen werden, da dadurch die Grundstücke enorm an Wert gewinnen werden. Was werden Sie tun, damit die Investoren Grundstücke zu angemessenen Preisen an Baugemeinschaften und soziale Projekte abgeben? Werden Sie sich auch dafür einsetzen, dass ein Teil der für Bauprojekte vorzusehenden Grundstücke für das sog. autofreie Wohnen reserviert werden?
Mit freundlichen Grüßen
Christine Scheunemann
Sehr geehrte Frau Scheunemann,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage und möchte diese gerne als Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss beantworten.
Wie Sie bereits richtig dargestellt haben, gibt es auf den Flächen unterschiedliche Eigentumsverhältnisse. Dies war - neben leider sehr schlechten personellen Ressourcen in der Altonaer Stadtplanungsabteilung - einer der Gründe, warum der Senat plant, das Gebiet als Städtebaulichen Entwicklungsbereich gem. § 165 Baugesetzbuch zu behandeln. Die vorbereitenden Untersuchungen laufen m.W. derzeit.
Damit besteht die Möglichkeit, das Gebiet ganzheitlich zu betrachten, die Eigentümer schauen nicht allein auf ihre Flächen, da sowohl Lastenverteilung (Erschließung) und Grundstückspreise gleichmäßig verteilt werden.
Wenngleich die Bezirkspolitik vor Ort damit weitestgehend ausgeschaltet wird, bietet dies für die Stadt jedoch die Möglichkeit, aktiv in die Gestaltung einzugreifen. Für die SPD ist dabei wichtig, dass es einen ausgewogenen Mix aus freifinanzierten Mietwohnungen, öffentlich gefördertem Wohnungsbau und auch Eigentum gibt. Insbesondere die Einbeziehung von Wohnungsbaugenossenschaften sowie der SAGA/GWG und auch Baugemeinschaften ist uns dabei besonders wichtig.
Ob und in welchem Umfang es dort autofreie Projekte geben wird, kann ich Ihnen heute noch nicht sagen. Doch die gegenwärtig in der Diskussion befindlichen Pläne sehen ein modernes Stadtquartier mit kurzen Wegen und wenig großen Erschließungsstraßen vor. Die Nähe zu leistungsfähigen Verkehrsknoten des ÖPNV wird ein Übriges tun. Ich denke, dass dies ein guter Ansatz ist, um ein modernes und nachhaltiges Stadtquartier zu schaffen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie in einer Baugemeinschaft daran teil haben und wünsche Ihnen dabei viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen
Mit freundlichen Grüßen
Jan Balcke