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Jamila Anna Schäfer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Hemma-Maria W. •

Warum müssrn wir in einem städtischem Tageshein das ganze Mittagessen, das übrig bleibt- und das ist oft nicht wenig- weg werfen und können nicht wenigstens eine Armenverköstigung anbieten?

Für mich ist es ein Frevel, Essen zu entsorgen obwohl es in München mehr als genug Bedürftige gibt, die sich über eine warme Malzeit freuen würden!! Das ist wirklich keine gute Vorbildwirkung für unsere Kinder, die auch sehr viel Brotzeit weg werfen!!

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Das Ausmaß, das die Lebensmittelverschwendung in Deutschland derzeit annimmt, stellt ein großes Problem dar. Ganze 78 Kilogramm noch essbarer Lebensmittel werden pro Verbraucher*in in einem Jahr weggeworfen. Eine Zahl, die für mich unverständlich ist, gerade wenn man bedenkt, wie viele bedürftige Menschen es allein in Deutschland gibt, die diese Lebensmittel mehr als gut gebrauchen könnten. Gleichzeitig geht das Wegwerfen noch genießbarer Lebensmittel auch zu Lasten der Umwelt und des Klimas.

Um diesen verschwenderischen Umgang mit Essen zu minimieren, möchten wir Grünen das Mindesthaltbarkeitsdatum abschaffen. Denn viele Lebensmittel sind noch viel länger haltbar, werden aber trotzdem weggeworfen, da die Menschen Angst haben, es könnte nicht mehr gut sein. Dabei sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum lediglich aus, wie lang ein Produkt mindestens haltbar ist. Oftmals kann man die Speisen auch über das Datum hinaus noch guten Gewissens essen.

Eine weitere Idee wäre, Supermärkte und Lebensmittelwirtschaft zu verpflichten, die bald „abgelaufenen“ Produkte kostenlos zur Verfügung zu stellen anstatt sie wegzuwerfen. Ein Schritt in die richtige Richtung ist in dem Zusammenhang die angestrebte Straffreiheit des sog. „Containerns“. Sowohl unser Landwirtschaftsminister Cem Özdemir als auch der Justizminister Marco Buschmann sprechen sich dafür aus, das Retten von noch genießbarem Essen aus den Müllcontainern der Supermärkte offiziell zu erlauben. Bisher können die Bürger*innen, die sich das schon weggeworfene Essen aus den Containern nehmen, dafür strafrechtlich verfolgt werden.

Natürlich sollte es auch möglich sein, die übrig gebliebenen Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen wie beispielsweise Tafeln ohne großen Aufwand zu spenden. Bei Kitas und Schulen ist die Regelung derzeit so, dass Speisen, die noch nicht in der Ausgabe waren, an Tafeln oder andere soziale Organisationen in der Nähe weitergegeben werden können. Dabei sind aber stets die Vorgaben der jeweiligen Organisationen zu beachten. Bevor Kitas oder Schulen jedoch ihre überschüssigen Speisen spenden können, müssen sie sowohl die hygienischen, rechtlichen und logistischen Fragen abklären. Man sollte deshalb am besten Kontakt mit dem zuständigen Landratsamt aufnehmen, um dann ein Konzept ausarbeiten zu können.

Um das Weitergeben an soziale Organisationen so einfach wie möglich zu gestalten und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, liegt es jetzt an uns die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass nachhaltiger Umgang mit unseren Speisen und Lebensmittel auch der einfachste ist.

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