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Jamila Anna Schäfer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Günther H. •

Wann wird für Nachtspeicheröfen geholfen?

Sehr geehrte Frau Schäfer, ich bin Mieter in einem Haus mit Nachtspeicheröfen und Warmwasserboiler. Ein Austausch vom Vermieter abgelehnt. UA Flüchtlinge aufgenommen, was wieder mehr Stromkosten darstellt. Wie kann ich meinen Versorger klar machen, zu warten bis die Politik sich irgendwann entschieden hat zu helfen, ich kann keine 1500€ Strom in Monat bezahlen. Der Strommarkt funktioniert nicht mehr, ein Wechsel überhaupt nicht möglich, da utopische Preise aufgerufen werden von bis zu 78 ct. pro KW/h.
Es muss sofort etwas passieren!

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Antwort von
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Dass die Preise fast aller Energiequellen deutlich angestiegen sind, ist eine große Belastung für die Bürger*innen. Deshalb ist das Ausstatten des Wirtschaftsstabilisierungsfonds mit 200 Milliarden Euro ein wichtiger Schritt, um die gestiegenen Kosten abzufedern und so die Menschen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Mit der Gas- und Strompreisbremse haben wir Maßnahmen geschaffen, die möglichst vielen Bürger*innen zu Gute kommen und für schnelle Entlastung sorgen. Für das Problem der Nachtspeichertarife hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Lösung erarbeitet, die auf eine Gewichtung anhand der zeitlichen Gültigkeit ausgerichtet ist. Das bedeutet, dass der Durchschnitt aller Preise eines Monats gebildet wird und zwar auf der Grundlage, wie lange der jeweilige Preis zeitlich gültig war.

Das erkläre ich am besten anhand von Beispielen:

Beispiel 1:

Von 0 – 6 Uhr kostet der Strom 35 Cent und von 6 – 24 Uhr 70 Cent. Das bedeutet, dass 6 von 24 Stunden der günstigere Preis von 35 Cent gilt. Die restlichen 18 Stunden gibt es dann den höheren Preis von 70 Cent.

Der Durchschnitt wird nun folgendermaßen berechnet: 35 Cent * 6/24 + 70 Cent * 18/24 = 8,75 Cent + 52,5 Cent = 61,25 Cent

Beispiel 2:

Jede Stunde gilt ein anderer Preis: 0 – 1 Uhr: 33 Cent, 1 – 2 Uhr: 35 Cent, 2 – 3 Uhr: 36 Cent, …

Da jeder Preis nur für eine Stunde gilt, geht der Preis auch nur zu 1/24 mit in die Durchschnittsberechnung ein.

33 Cent * 1/24 + 35 Cent * 1/24 + 36 Cent * 1/24 + …

Die durchschnittlichen Tagespreise werden dann weiter zu einem Monatsdurchschnitt verrechnet, indem alle Tagesdurchschnitte addiert werden und anschließend durch die Anzahl der Tage im Monat geteilt werden. Beispielsweise im Januar würde man die Summe aller Tagesdurchschnitte durch 31 teilen.

Dadurch, dass mit dieser Lösung alle Preise nur zeitlich gewichtet in die Rechnung mit einfließen und der Verbrauch zu den unterschiedlichen Zeitpunkten völlig irrelevant ist, erhöht sich die Entlastung für Bürger*innen mit einem zeitvariablen Tarif.

Das Wirtschaftsministerium hat zum Thema Strompreisbremse ein FAQ auf ihrer Webseite hochgeladen. Dort werden Details der Strompreisbremse erläutert und häufig gestellte Fragen beantwortet.

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/F/faq-strompreisbremse.pdf?__blob=publicationFile&v=4

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