Sehr geehrte Frau Schäfer, Was haben Sie in Sachen Tierschutz und Naturschutz vor? Freundliche Grüße, Christina

Liebe Frau von P.,
Tier- und Naturschutz sind unter anderem die Themen, die mich in die Partei gebracht haben. Ich setze mich auch in meiner Freizeit für Tier- und Naturschutz ein, ernähre mich (bis jetzt aktuell in der Stillzeit) vegan und bin zum Beispiel Mitglied in der Naturfreundejungend und im Tierschutzverein.
Politisch setze ich mich dafür ein, Qualzuchten endgültig zu beenden und die Zucht von Haustieren auf die Tiergesundheit auszurichten. Dazu gehören zum Beispiel Puten, deren Brustfleisch so schnell wächst, dass sie sich nicht mehr auf den Beinen halten können, oder auch Hunde und Katzen, die kaum atmen können. Tierquälerei soll entschiedener bestraft werden und Strukturen für den Tierschutz (zum Beispiel Tierheime) müssen viel besser ausgestattet werden. Unser Ziel ist, die Dauer von Tiertransporten europaweit auf vier Stunden zu begrenzen. Transporte aus Europa heraus wollen wir verbieten und Wege der Umgehung durch neue Transitländer verhindern und dafür unsere nationalen Spielräume nutzen. Haltungsformen und Schlachtmethoden und ihre Kontrollen wollen wir im Sinne des Tierschutzes verbessern. Tierversuche wollen wir durch eine wissenschaftliche Reduktionsstrategie verringern und wo immer möglich, durch innovative, tierfreie Methoden ersetzen, die wir umfassend fördern und deren strukturelle Hürden wir abbauen wollen. Das stärkt auch den modernen Forschungsstandort Deutschland. Sowohl national als auch auf europäischer und internationaler Ebene setzen wir uns daher für eine Tierschutzgesetzgebung und hohe Standards ein, die Tiere wirklich schützen.
Indem wir die Natur wiederherstellen und schützen, schützen wir uns selbst. Es braucht wirksame Maßnahmen gegen weiteren Flächenverbrauch, unbürokratische und schnellere Ausweisung von Naturschutzgebieten und die Übertragung von weiteren geeigneten Flächen ins Nationale Naturerbe sowie zusammenhängende Biotopverbünde und Großschutzgebiete. Unsere Verantwortung für besonders typische Lebensräume wie das Wattenmeer, Buchenwälder und Streuobstbestände sowie für besonders bedrohte Arten wie den Luchs oder Feuersalamander werden wir durch Artenhilfsprogramme und spezielle Schutzmaßnahmen wahrnehmen. Den Bundesnaturschutzfonds wollen wir weiter stärken sowie digitale Tools für Biodiversitätsforschung und -schutz vorantreiben. n. Wir setzen uns für eine schnelle Umsetzung des vereinbarten Ziels von 30 Prozent effektivem Schutz der Land- und Meeresfläche bis 2030 ein. Mit einer verbindlichen Nationalen Biodiversitätsstrategie und einem Biodiversitätsgesetz werden wir diese Ziele national verwirklichen. Um das Ökosystem Wald zu erhalten, setzen wir auf ein modernes Bundeswaldgesetz, das eine möglichst natürliche Entwicklung zu widerstandsfähigeren und artenreichen Mischwäldern vorsieht. Wir unterstützen die Waldbesitzenden und stärken die Forstbehörden für ein Waldmanagement, das den Anforderungen von Natur-, Klima- und Tierschutz gerecht wird.
Außerdem setzen wir Grüne uns dafür ein, dass 30 % der Weltmeere bis 2030 unter effektiven Schutz gestellt werden. Besonders in der Nord- und Ostsee sollen bestehende Schutzgebiete konsequent vor schädlichen Aktivitäten wie intensiver Fischerei, Rohstoffabbau und militärischen Übungen geschützt werden. Wir wollen besonders klimawirksame Ökosysteme wie Seegras- und Salzwiesen fördern, da sie erheblich zur CO₂-Speicherung beitragen und somit sowohl dem Klima- als auch dem Artenschutz dienen. Die Verschmutzung der Meere, insbesondere durch Plastikmüll, stellt eine massive Bedrohung für marine Ökosysteme dar. Daher braucht es verbindliche Müllvermeidungsziele und die ambitionierte Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung von Meeresmüll.
Ich hoffe ich konnte Ihnen damit weiterhelfen.
Beste Grüße
Jamila Schäfer