Gehen Sie bei den Entlastungsrechnungen für Nachtspeicherheizungen von falschen Voraussetzungen aus, die so in der Praxis nicht existieren?
Sehr geehrte Frau Schäfer,
sie hatten eine Frage zur Nachtspeicherheizung mit einer Durchschnittsrechnung beantwortet, ich möchte da bitte nochmal nachfragen: Ihre Rechnung kann ich nachvollziehen und verstehen - nur ist das so leider in der Praxis nicht: Bei so einem starken Unterschied zwischen HT und NT wie in Ihrer Rechnung kommt man schon auf eine entsprechende Entlastung, das sieht bei den Strom-Anbietern aber anders aus, da findet man z.B. HT: 55 Cent, NT 45 Cent.
Und dann sieht das ganze plötzlich recht schlecht aus, denn dann erhöht sich der Nachtstrom in meinem Fall von bisher 18 Cent auf dann 33 Cent. Da fühlt man sich gegenüber den Entlastungen für die anderen Wärmequellen schon vergessen.
Könnten Sie das mit meinen Vorgabewerten bitte nochmal durchrechnen und das dann nochmal bewerten?
Mit freundlichem Gruß
Martin W.
Dass die Preise fast aller Energiequellen deutlich angestiegen sind, ist eine große Belastung für die Bürger*innen. Deshalb ist das Ausstatten des Wirtschaftsstabilisierungsfonds mit 200 Milliarden Euro ein wichtiger Schritt, um die gestiegenen Kosten abzufedern und so die Menschen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Mit der Gas- und Strompreisbremse haben wir Maßnahmen geschaffen, die möglichst vielen Bürger*innen zu Gute kommen und für schnelle Entlastung sorgen.
Während den Beratungen zur Strompreisbremse wurde auch über einen niedrigeren Tarif für Stromheizungen diskutiert. Es ließ sich jedoch kein Weg mit akzeptablem bürokratischem Aufwand finden, diesen umzusetzen. Für Verbraucher*innen, die nicht ausreichend von den breitenwirksamen Entlastungen durch Gas- und Strompreisbremse profitieren, wird aber ein Härtefallfonds eingerichtet. Dabei zeichnet sich ein Härtefall dadurch aus, dass man bestimmte Kostensteigerungen nachweisen kann.
All diese Entscheidungen zu den Preisbremsen wurden unter enormen Zeitdruck beschlossen, weswegen es sehr viele, teilweise für uns nicht ideale Kompromisse gibt. Trotzdem helfen die Preisbremsen dabei, einen Teil der höheren Kosten abzufedern und unterstützen die Bürger*innen, damit sie gut durch diesen und nächsten Winter kommen.