Frage an Jakob von Weizsäcker von Markus P.
Sehr geehrter Herr von Weizäcker
vier Fragen:
Was werden sie unternehmen um die Solarbranche in Thüringen vor dem endgültigen "Aus" zu bewaren?
Befürworten sie die EEG Umlage auf eigenerzeugten Strom? Was werden sie für die Energiewende tun, bzw. was unternehmen sie bereits für die Energiewende?
Wie werden sie die Elektromobilität förden? Bzw. Wollen sie die Elektromobilität überhaupt fördern?
Vielen Dank für ihre Antworten.
Sehr geehrter Herr Pahnke
tatsächlich steht die Solarbranche in Thürigen unter einem enormen wirtschaftlichen Druck. Die aktuelle Entscheidung von Masdar, die Produktion in Ichterhausen einzustellen, bedaure ich sehr.
Auf europäischer Ebene werde ich mich dafür einsetzen, den Ausbau der erneuerbaren Energien in einer gemeinsamen Energiepolitik zu europäisieren. In Europa gibt es viele sonnenreichere Länder als Deutschland. Wenn es gelänge, dort die Anreize zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu verbessern, dann hätte das auch positive Rückwirkungen auf die Hersteller.
Hinsichtlich des eigenerzeugten Stroms ist entscheidend, dass perspektivisch eine angemessene Beteiligung an den Systemkosten der Versorgungssicherheit und der Energiewende erfolgt. Ob das am Ende über das EEG oder über einen anderen Weg sichergestellt wird, ist zweitrangig.
Zur Elektromobilität: Um unsere CO2-Emissionsziele zu erreichen, sind erheblichen CO2-Einsparung auch im Transportsektor erforderlich. Dabei wird Elektromobilität auf jeden Fall in den Großagglomerationen der Welt eine ganz wichtige Rolle spielen, und vermutlich auch darüber hinaus. Für das Automobilland Deutschland ist deshalb die Elektromobilität nicht nur von umweltpolitischer, sondern auch von erheblicher industriepolitischer Bedeutung. Dies kommt auch im Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektrofahrzeuge bis 2020 zum Ausdruck. Im Europaparlament werde ich mich für einen geeigneten europäischen Rahmen für die zügige Entwicklung der Elektromobilität einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen,
Jakob Weizsäcker