Warum gibt es nicht auch für die zu erwartenden "Tot-Impfstoffe" oder bekannte Therapeutika eine "bedingte" (und somit schnellere) Zulassung?
Sehr geehrter Herr T.,
in den Medien (z.B. MDR: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/corona-impfung-booster-totimpfstoff-zulassung-100.html ) wird zunehmend von den so genannten "Totimpfstoffen" berichtet, deren klinische Erprobung nun schon seit geraumer Zeit ordentlich durchgeführt wird.
Sogar die Beschaffung ist offensichtlich beschlossen ( Spiegel: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/corona-eu-kauft-totimpfstoff-von-valneva-aktienkurs-steigt-um-23-prozent-a-927b18f9-a765-4541-b145-a00632997169 )
Bekannt ist auch, dass zur Behandlung an COVID-19 Erkrankter Medikamente mit großem Erfolg getestet werden: ( https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/corona-hoffnung-aus-dessau-102.html )
Meine Frage: Warum gibt es hier seitens der Politik keine Anstrengungen, diese o.g. Mittel ebenso rasch und ggf. "bedingt" zuzulassen, wie die bislang einzigen Impfstoffe nach einem Jahr immer noch "bedingt" zugelassen sind?
Hochachtungsvoll,
Eric Thiele
Sehr geehrter Herr T.,
Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Der Corona-Totimpfstoff von Novavax setzt als Antigen auf im Labor hergestellte Fragmente von Virenproteinen, die zu einem Nanopartikel formiert werden; ergänzt werden sie durch einen Wirkverstärker auf Basis des Seifenrindenbaums. Das Vakzin soll eine ähnlich hohe Wirksamkeit wie die mRNA-Impfstoffe erzielen.
Das Unternehmen aus den USA hat nach mehreren vielversprechend verlaufenen Studien nun die Zulassung in der Europäischen Union beantragt. Die europäische Arzneimittelmittelbehörde EMA prüft nun die Zulassung und will voraussichtlich in einigen Wochen eine Entscheidung bekanntgeben. Mit einer Zulassung könnte Ende dieses Jahres oder Anfang 2022 zu rechnen sein.
Mit freundlichen Grüßen
Ivo Teichmann