Frage an Iris Gleicke von Thomas S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Gleicke,
auf 8 an Ihre Adresse gestellte Fragen auf abgeordnetenwatch haben Sie nur in 1 Fall mit einer inhaltlichen Antwort reagiert. Auf 4 Fragen erfolgte bisher noch keine Antwort, auch nicht im Falle der 61 jährigen Dame, die möglicherweise als Opfer von Abmahnanwälten Ihnen Ihr Leid klagt.
http://www.abgeordnetenwatch.de/iris_gleicke-575-37592--f239763.html#q239763
Im Falle von drei Fragen wenden Sie eine inhaltlich nutzlose Standardantwort an, z.B. in der "Antwort" auf die vor knapp 2 Jahren am 17.09.2010 von Herrn N. an Ihre Adresse gestellten Frage, Zitat Frau Iris Gleicke:
"vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch. Ich möchte Sie herzlich bitten, mir Ihre Frage noch einmal an meine Mail-Adresse iris.gleicke@bundestag.de zu senden, da ich über Abgeordnetenwatch nur Namen und Wohnort der Fragesteller erfahre und damit keine Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme habe.
Ich ziehe es jedoch grundsätzlich vor, persönlich zu antworten, weil viele Probleme im direkten Kontakt deutlich besser geklärt werden können -- nicht jede Frage eignet sich für eine öffentliche Diskussion. (...)
http://www.abgeordnetenwatch.de/iris_gleicke-575-37592--f266142.html#q266142
Ich empfinde Ihre "Antwort" als eine für ein Mitglied des Bundestags unwürdige Reaktion.
Nicht nur Herr N., sondern auch die anderen Fragesteller/innen weisen m.E. auf Probleme,
die allein in Ihrem Wahlkreis zig Tausende Menschen betreffen könnten. Diese Menschen, sollten diese an einer öffentlich einsehbaren Antwort ein Interesse haben, schließen Sie mit Ihrer intransparenten Antwortpraxis aus.
Frage 1:
Warum meiden Sie als eine für die Öffentlichkeit tätige Politikerin die Öffentlichkeit auf abgeordnetenwatch - auch in Fragen öffenlicher Belange?
Selbst wenn sich nicht jede Frage für die Öffentlichkeit eignen sollte (was zu beweisen wäre),...
Frage 2:
... warum sollen (fast) alle Fragen bei Ihnen diskret behandelt werden?
Viele Grüße,
Thomas Schüller
Sehr geehrter Herr Schüller,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Die Aussage, dass ich generell nicht antworte, ist falsch.
Ich reagiere auf Anfragen über das Internetportal Abgeordnetenwatch in der Regel mit der Bitte, sich direkt über meine E-Mail-Adresse iris.gleicke@bundestag.de bei mir zu melden. Von Abgeordnetenwatch bekomme ich - wie übrigens alle Abgeordneten - grundsätzlich nur den Namen des Fragestellers und keine E-Mailadresse. Diesen ernsthaften Versuch persönlicher Kontaktaufnahme wertet Abgeordnetenwatch aber als Standardantwort und lässt ihn einfach unter den Tisch fallen. Ich empfinde das als eine Form von Zensur, die ich angesichts der Debatte über die Freiheit im Netz wirklich sehr bemerkenswert finde. Mein Anspruch an Kommunikation besteht nicht nur darin, eine der üblichen vorgefertigten Verlautbarungen als Antwort auf ein Internet-Portal einzustellen.
Fakt ist, dass jeder Fragesteller, der sich per E-Mail an mich wendet, eine Antwort erhält.
Mir geht es um eine qualifizierte Antwort, die sich im Einzelfall auf saubere Recherchen zu einem angesprochenen Problem und ggf. auf Nachfragen stützt. Mir geht es auch um Rede und Gegenrede, um die Möglichkeit zum Dialog. Angesichts dessen kann von „einer inhaltlich nutzlosen Standardantwort“ und „einer (…) unwürdige Reaktion“ nicht die Rede sein.
Gegen Transparenz habe ich überhaupt nichts. Wer sich an mich wendet, hat hinterher die Möglichkeit, meine Antwort ins Netz zu stellen, bei Abgeordnetenwatch oder wo auch immer.
Mit freundlichen Grüßen
Iris Gleicke