Frage an Irene Köhne von Helmut S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Köhne,
die Thermometersiedlung entwickelt sich zum sozialen Brennpunkt. In unmittelbarer Nachbarschaft - auf der anderen Seite der Reaumurstraße - liegt ein kleines Berliner Wunderland: die Amerikaner haben auf der (nach dem ersten amerikanischen Stadtkommandanten General Parks benannten) Parks Range die Freiheit unserer Stadt mit Panzern, Hubschraubern und Infanterie zu verteidigen geübt.
Dort hat sich dank fachlich kompetenter Pflege eine Naturlandschaft entwickelt, die sich ideal für den seit zig-Jahren dort von der Stadt geplanten Landschaftspark Lichterfelde Süd eignet.
Was halten Sie von den Plänen, unterstützt von Herrn Bezirksbürgermeister Kopp, dort einen Golfplatz und "hochwertiges" Wohnen zu bauen?
Würden Sie im Falle Ihrer Wahl im Abgeordnetenhaus beantragen, dass dieses Gelände den Berlinerinnen und Berlinern, insbesondere den BewohnerInnen der Thermometersiedlung als Naherholungs- und Naturerlebnisraum, kurzum als Landschaftsschutzgebiet geöffnet wird?
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schmidt
Vielen Dank für Ihre Anfrage, Herr Schmidt!
Dieses Thema bewegt offensichtlich viele Menschen nicht nur in der Thermometersiedlung und den benachbarten Wohngebieten, es ist für ganz Berlin von Bedeutung. Unmittelbar an der Berliner Stadtgrenze, in Sichtweite der DDR- und sowjetischen Truppen, haben die US-Streitkräfte deutlich gemacht, dass sie die Freiheit Berlins zu verteidigen bereit sind. Jetzt ist dieses Gelände im Besitz einer österreichischen Immobilienfirma, die weder die Situation der Menschen in unmittelbarer Nachbarschaft, noch die geschichtliche Bedeutung des Geländes bisher zur Kenntnis genommen und in ihren Plänen berücksichtigt hat. Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Potential des Grundstücks, das weit größer als die Parks Range ist und zwischen Berliner Stadtgrenze, Anhalter Bahn, Reaumurstraße/Landweg und Osdorfer Straße liegt, für erschwingliches Wohnen von Jung und Alt sowie für Gewerbe genutzt und im Bereich der Parks Range endlich als Landschaftsschutzgebiet Lichterfelde Süd ausgewiesen wird. Ein ausgewogenes Konzept auf dieser Grundlage für die Weiterentwicklung des Südens von Lichterfelde nutzt allen Beteiligten: den Menschen vor Ort, den Gewerbetreibenden, den Besuchern aus der näheren und weiteren Nachbarschaft und nicht zuletzt dem Grundstückseigner. Und alle Berliner werden sicher mit mir übereinstimmen, dass wir im Landschaftspark Lichterfelde Süd auch an die amerikanischen Streitkräfte erinnern, die hier die Freiheit unserer Stadt zu bewahren und damit die Teilung zu überwinden halfen. Im Übrigen weise ich auf meine Web-Seite hin, die diese Thematik ebenfalls aufgreift http://www.irenekoehne.de
Ein Golfplatz ist hier jedenfalls fehl am Platz, Herr Bürgermeister Kopp!