Portrait von Ingrid Fischbach
Ingrid Fischbach
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Ingrid Fischbach zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Torben O. •

Frage an Ingrid Fischbach von Torben O. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Ingrid Fischbach,

Ich möchte Sie hiermit Fragen ob Sie für ein eventuelles Verbot von sog. gewaltbeherrschten Computerspielen sind - und wenn ja aus welchen Gründen?

Was sagen Sie beispielsweise zu dem häufig als Grund angeführten Amoklauf von Bastian Ende 2006? Sollte dies einer der Gründe sein - ist Ihnen der Abschiedsbrief in voller Länge und unzensiert bekannt?

Mit freundlichen Grüßen,
Torben Otto

Portrait von Ingrid Fischbach
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Otto,

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema „Verbot von gewaltbeherrschten Computerspielen“ auf Abgeordnetenwatch.de.

Einleitend muss ich Ihnen sagen, dass ich den Abschiedsbrief von Bastian B., dem Amokläufer von Emsdetten, gelesen habe. Dieser Brief bestärkt mich in der Absicht, dass die Änderungen im Ersten Gesetz zur Änderung des Jugendschutzgesetzes sinnvoll waren.

Der Amokläufer legt in seinem Schreiben ein erschreckendes Verständnis vom Leben und vom Tod ab. So schreibt er zum Beispiel:

„Wenn jemand stirbt, dann ist er halt tot. Und? Der Tod gehört zum Leben! Kommen die Angehörigen mit dem Verlust nicht klar, können sie halt Selbstmord begehen. Niemand hindert sie daran!“

oder

„Nazis, HipHoper, Türken, Staat, Staatsdiener, Gläubige…einfach alle sind zum kotzen und müssen vernichtet werden!“

Diese Passagen lassen erkennen, wie gleichgültig der Amokläufer gegenüber der Tötung von Menschen geworden ist, eine Einstellung, die durch das unkontrollierte Konsumieren von gewaltbeherrschten Computerspielen in jungem Alter gefördert werden kann, so belegen es zahlreiche Studien.

Ich persönlich bin zwar gegen ein generelles Verbot von Killerspielen, allein durch Verbote kann nicht viel erreicht werden, jedoch begrüße ich die Erweiterung des Kataloges der schwer jugendgefährdenden Medien, die Kraft Gesetzes indiziert sind, in Hinblick auf Gewaltdarstellungen. Eine Vielzahl von anderen Faktoren, wie Erziehungs- und Medienkompetenz der Eltern spielen auf diesem Gebiet eine ebenso wichtige Rolle. Im Übrigen verweise ich auf meine Antworten vom 08.08.2007 und vom 20.02.2008 zu diesem Thema.

Mit freundlichen Grüßen

Ingrid Fischbach, MdB