Frage an Ingo Egloff von Wilhelm W. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Egloff,
hier schreibt Ihnen der Passant von heute morgen, am Bhf. Gartenstadt, der mit dem Zitat von Dieter Hildebrand. Ich beziehe mich auf Ihre Antwort an Dr.Kaufmann, in der Sie m.E. auf die von ihm erwähnten Paralellgesellschaften nicht wirklich eingehen. Es ist doch offenbar ohne jede Kenntnis der deutschen Sprache möglich, ein auskömmliches Leben zu führen.
Sie schreiben in diesem Zusammenhang: wir müssen unsere Bildungsanstrengungen in den Kindergärten intensivieren. Das ist generell zweifelsfrei richtig, aber in diesem Kontext stellt sich doch auch die Frage: Müssen denn die mit dem Sprachdefizit nicht vielleicht auch irgendwas tun? Und können Sie sich Maßnahmen denken (so verstand ich die Frage von Dr.Kaufmann!) um da nicht nur zu fördern, sondern auch tatsächlich zu fordern?
Da Sie über das Hildebrand-Zitat gelacht haben, werde ich Ihnen meine Erststimme geben und wünsche Ihnen Erfolg bei Ihrem Bemühen.
Ihr W.Welzin
Sehr geehrter Herr Welzin,
es ist richtig, dass wir von den ausländischen Mitbürgern, die auf Dauer in Deutschland bleiben wollen, auch Integrationsanstrengungen verlangen müssen. Die ausreichende Kenntnis der deutschen Sprache gehört in meinen Augen klar dazu.
Leider haben wir in der Vergangenheit hier Fehler gemacht. Ein Teil der Arbeitslosigkeit und der fehlenden Schulabschlüsse unter Migranten ist auf Sprachdefizite zurückzuführen. Früher gingen alle - auch wir und selbst die Migranten selbst - davon aus, dass die Migranten nur einige Jahre hier sein würden. Deshalb haben viele nicht richtig Deutsch gelernt. Dies hat sich als falsch herausgestellt. Insofern werden wir dafür sorgen müssen, dass die Kinder (50 % der Grundschüler in Hamburg haben einen Migrationshintergrund) die deutsche Sprache gut beherrschen.
Ich teile daher Ihre Ansicht, dass hier etwas getan werden muss. In meinen Augen sind etwa Sprachstandserhebungen und gezielte Schulungen erforderlich, damit die Kinder beim Eintritt in die Grundschule dem Unterricht auch tatsächlich folgen können.
Mit freundlichen Grüßen
Ingo Egloff