Frage an Inés Brock von Guntram H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Welchen Stellenwert messen Sie im Rahmen der Bildungspolitik integrativer Schulbildung behinderter und nichtbehinderter Kinder bei? Aus meiner Sicht sollte dies wenn irgendmöglich stets Vorrang vor der Sonderschule haben, damit sowohl behinderte wie auch nichtbehinderte Kinder voneinander erfahren, miteinander groß werden, die Chance haben, sich zu erleben und sich gegenseitig als Bereicherung zu erfahren. Vor 2 Jahren stellte die Kultusministerkonferenz fest, dass in Deutschland nur rund 13% behinderter Kinder integrativ beschult werden, während anderen europäischen Ländern das Verhältnis genau umgekehrt ist und rund 13 % beh. Kinder nicht integrativ und in Sonderschulen unterrichtet werden. Auch Sachsen-Anhalt hat hier ein sehr schlechtes Verhältnis und die Bedingungen der Sonderförderung bei integrativen Schulangeboten verschlechterten sich. Besonders gravierend ist dies nicht nur bei körper-, sondern vor allem auch bei lernbehinderten. Welche Maßnahmen wollen Sie ergreifen, dem möglicherweise entgegen zu steuern? Sehen Sie hier die Notwendigkeit einer deutlichen Korrektur in der Bildungspolitik?
Viele Grüße Guntram Hoffmann
Bündnis90/Die Grünen wenden sich gegen jede Form der Ausgrenzung behinderter Kinder und ihrer Familien. Dazu gehört, Kinder mit besonderem Förderbedarf in wohnortnahe Normalschulen zu integrieren. Es ist nicht hinnehmbar, dass ein immer höherer Prozentsatz von Kindern in Förderschulen abgeschoben wird. Die Pädagoginnen und Pädagogen müssen durch spezielle Fortbildungsangebote befähigt werden, dem sonderpädagogischen Ansatz gerecht zu werden bzw. es muss an den Normalschulen pädagogisches Personal mit entsprechender Sonderqualifikation eingestellt werden.