Frage an Ina Leukefeld von Rebecca E. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Leukefeld,
in wie weit wollen Sie sich für die Bereiche Arbeit, Bildung und Chancengleichheit einsetzen? Was für Kompromisse würden Sie eingehen?
Was ich schade finde ist, dass Suhl und Umgebung für junge Menschen keinen Reiz hat. Sowohl arbeitstechnisch als auch kulturell. Das man dann lieber in eine größere Stadt wie Erfurt oder Leipzig möchte, ist da verständlich. Was vermutlich auch etwas daran liegen könnte, dass dort Universitäten und mehr Angebote locken. Wie ausbaufähig könnte Suhl da sein?
Ist nur ein Gedankengang von vielen und ich freue mich über Ihre Antwort.
Sehr geehrte Frau Eichhorn,
schön, dass Sie mein politisches ABC schon kennen. Die drei genannten Begriffe sind seit langer Zeit die Leitlinien meines politischen Handelns und für diese Themen engagiere ich mich schon lange im Thüringer Landtag, im Suhler Stadtrat und darüber hinaus. Kompromisse sind dabei immer auch ein Bestandteil der politischen Arbeit. Sie dürfen aber nur dann geschlossen werden, wenn der Kompromiss eine Verbesserung für die betroffenen Menschen bedeutet, sonst verkehrt sich das eigentliche Ziel von Politik.
Suhl ist in der Tat eine Stadt im Schrumpfen und ich kann Ihnen gerade auch als Stadträtin bestätigen, welche harten Einschnitte das für viele Menschen und gerade auch junge Leute bedeutet hat. Aber ich bin dennoch zuversichtlich. Ich habe vergangenes Jahr ein Projekt zusammen mit der Bauhaus-Universität Weimar mitinitiiert: „Suhl auf der Suche – Image und Identität einer schrumpfenden Stadt“ Dabei wurden viele spannende Impulse geliefert. Zudem kenne ich auch viele junge Menschen, die versuchen in Suhl dem allgemeinen Trend etwas entgegenzusetzen. Hier müssen wir immer ein offenes Ohr haben und diese viele kleinen Ideen unterstützen. Dafür stehe ich jederzeit bereit.
Noch eine weitere Überlegung: Ich habe mich in der letzten Wahlperiode sehr ernsthaft dafür eingesetzt, in Suhl eine Außenstelle der Berufsakademie Eisenach oder eine andere höhere Bildungseinrichtung zu etablieren. Ich bin noch immer der Auffassung, dass dies strukturell für Suhl und Südthüringen sehr gut wäre. Allerdings haben die Landesregierung und die IHK Südthüringen letztlich diesem Anliegen eine Absage erteilt. Begründung war die sinkende Zahl an Schulabgängern und die notwendige Auslastung der vorhandenen Kapazitäten, beispielsweise auch der FHS Schmalkalden und der TU Ilmenau.
Dennoch werde ich mich nachdrücklich dafür einsetzen, dass Suhl und Zella-Mehlis gemeinsam mit Oberhof ein starkes und attraktives Zentrum in Südthüringen sind und bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Ina Leukefeld