Regiobahn / Zustand der Linien S28 und RE47: Wie bewerten Sie die gegenwärtige Situation?
Sehr geehrte Frau Besche-Krastl,
bedauerlicherweise fällt der RE47 bis zum Jahresende aus und auch die S28 ist von zahlreichen Störungen geplagt. Die Strecke zwischen Mettmann und Wuppertal wird nicht/nur sehr unregelmäßig bedient. In Sachen Betriebsqualität, zählen die Linien mit zu den schlechtesten in NRW.
Wie bewerten Sie die gegenwärtige Situation? Gibt es einen Dialog mit der Betreibergesellschaft und was wir getan, um die Situation kurz-/mittelfristig zu verbessern?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich nutze selbst regelmäßig die S28 zum Pendeln nach Düsseldorf und für Fahrten in der Freizeit. Oft genug muss ich dann doch ungewollt auf das Auto zurückgreifen, da die Bahn mal wieder ausfällt oder extrem verspätet ist. Daher kann ich Ihren Ärger und Ihr Unverständnis gut nachvollziehen.
Die gravierenden Probleme auf den von Ihnen genannten Linien sind vor allem darauf zurückzuführen, dass in der Flotte der Regio-Bahn aktuell alte und damit zunehmend anfällige Fahrzeuge unterwegs sind. Dazu kommt branchenübergreifend der Personalmangel, der auch die Werkstätten der Regio Bahn betrifft. Die Regio-Bahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), dem ich als Grüne Vertreterin des Kreises Mettmann angehöre, informieren engmaschig über die aktuellen Probleme und kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Bedauerlicherweise wird eine maßgebliche Verbesserung in gewohnter Qualität erst zum Abschluss der Elektrifizierung Ende 2026 zu erwarten sein. Dann verkehren neue Elektrotriebfahrzeuge auf der Strecke. Bis dahin arbeitet das Unternehmen kontinuierlich daran, den Betrieb auf der Stammstrecke zwischen Mettmann, Düsseldorf, Neuss und Kaarst aufrecht zu halten. Mir persönlich ist es ein Anliegen, dass die Kundinnen und Kunden bis dahin verlässliche Fahrgastinformationen erhalten, weshalb ich mit dem Unternehmen in regelmäßigem Austausch stehe.
Als ÖPNV-Nutzerin und Politikerin würde ich mir sehr wünschen, Ihnen eine schnellere Lösung präsentieren zu können. Leider muss auch ich zur Kenntnis nehmen, dass die aktuellen Herausforderungen im Öffentlichen (Schienen)Nahverkehr – Sanierung der veralteten, kaputt gesparten Infrastruktur, langwierige Fahrzeugbeschaffung, akuter Personalmangel – uns noch eine ganze Weile beschäftigen werden. Ich werde mich mit vielen engagierten Grünen Kolleg*innen weiter für eine zuverlässige, klimafreundliche Mobilität auf der Schiene einsetzen, im Kreis Mettmann und darüber hinaus. Ich freue mich, wenn auch Sie der Bahn trotz der aktuellen unbefriedigenden Lage gewogen bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Ina Besche-Krastl