RE 11: Wann fährt die Linie wieder auf dem normalen Linienweg bis nach Düsseldorf?
Sehr geehrte Frau Besche-Krastl,
seit dem Fahrplanwechsel 2023/2024 soll die Linie RE 11 zwischen Paderborn und Düsseldorf stündlich verkehren. Die Angebotsverdichtung war dringend notwendig, ein zweistündiges Angebot entsprach nicht der hohen Nachfrage. Das Problem: Seit dem Fahrplanwechsel hat der zuständige Betreiber das Angebot aufgrund von Personalmangels zurückgefahren und alle Verbindungen zwischen Hamm und Düsseldorf ersatzlos gestrichen.
Somit hat National Express seit Beginn des neuen Fahrplans seine vereinbarte Fahrleistung nicht an einem einzigen Tag erfüllt. Dieser Zustand wird bis min. September, vermutlich noch länger andauern. Durch den Umstieg in Hamm verlängert sich die Fahrzeit um min. 40 Minuten, auf der überlasteten Relation zwischen Düsseldorf und Essen fehlen massiv Kapazitäten.
Daher meine Frage: Wann wird dieser Zustand behoben? Und welche Konsequenzen folgen für National Express für das Nicht-Erfüllen der Vertragsleistung?
Danke im Voraus!
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich bin selbst Bahn-Pendlerin. Für Auswärtstermine und in der Freizeit bin ich auch anderweitig viel mit der Bahn in NRW unterwegs. Ich kenne daher den Ärger über ausfallende bzw. unzuverlässige Verbindungen aus eigener Erfahrung und kann Ihr Anliegen nachvollziehen.
Die äußerst unbefriedigende Situation auf der Strecke Paderborn – Düsseldorf ist mir bekannt. Meine Mitarbeiterinnen und ich haben versucht, aktuelle Informationen zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Direktverbindung zu bekommen. Offenbar ist es so, dass dafür noch kein Datum genannt werden kann. Dies ist zur Zeit Gegenstand von Gesprächen zwischen Aufgabenträger und dem betreffenden Verkehrsunternehmen, also National Express. Sehr wahrscheinlich wird die durchgehende Verbindung leider nicht, wie ursprünglich angekündigt, Anfang Oktober wieder aufgenommen.
Zu Ihrer Frage nach den Konsequenzen für National Express, lässt sich sagen, dass in den Verträgen zwischen Aufgabenträgern, also den Verkehrsverbünden, und den jeweiligen Verkehrsunternehmen, Strafzahlungen (sog. Pönalen) bei Nichterbringung der vereinbarten Leistung generell vorgesehen sind. Über die konkreten Vereinbarungen kann ich jedoch keine Angaben machen, da diese auch in diesem Fall vertraulich sind.
Unabhängig davon ist es leider eine Tatsache, dass der akute Personalmangel (wie auch die veraltete, überlastete Infrastruktur) alle Verkehrsunternehmen betrifft. Selbst wenn es die Möglichkeit gäbe, die Leistungen kurzfristig durch ein anderes Unternehmen erbringen zu lassen, würde das nicht zwangsläufig zu einer Verbesserung der Situation führen. Diese Herausforderungen lassen sich nur mittel- bis langfristig lösen. So sorgt die Deutsche Bahn durch die aktuelle Sanierungsoffensive für eine zukünftig verlässlichere Infrastruktur. Als Landespolitik unterstützen wir das Ausbildungsprogramm Fokus Bahn NRW, um zeitnah zusätzliche Fachkräfte für die Branche zu gewinnen.
Ich freue mich, wenn Sie die der Bahn als klimafreundlichem Verkehrsmittel in der Zwischenzeit gewogen bleiben, auch wenn uns dies derzeit allen viel Geduld abverlangt.
Herzliche Grüße aus dem Landtag
Ina Besche-Krastl MdL