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Frage von Michael U. •

Frage an Ilse Falk von Michael U. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Falk,

ich habe Ihren Vortrag gelesen, den Sie am 27.03.2006 beim Meller Podium zum Thema Hort-/Familienerziehung gehalten haben. Der Inhalt trifft genau meine Überzeugung und ist aktueller denn je. Kinder, die im Elternhaus keine vernünftige Primärerziehung erhalten, denen dort keine Zeit, Liebe, Ausdauer und Geduld gewidmet wird, haben es im späteren Leben sehr schwer und auch die Gesellschaft wird es mit ihnen nicht leicht haben. Warum wird diese Erziehungleistung der Eltern (Mütter) so wenig vom Staat honoriert? Auch in Zukunft sollen nur wieder arbeitende Mütter Zuwendungen erhalten bzw. diesen Krippenplätze zur Verfügung gestellt werden. Meine Frau ist sehr gerne Mutter und Hausfrau (4 Kinder + 2 Pflegekinder) und geht in ihrem Mutterberuf als Familienmanagerin voll auf. Die vielfältige Belastung und die erhebliche Verantwortung, die Einschränkungen und der Verzicht auf Urlaub wird seitens der Gesellschaft und vom Staat aber in keiner Weise honoriert. Überall erntet man nur ein mitleidiges und müdes Lächeln, was wir wirklich nicht verdienen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Unrath

Portrait von Ilse Falk
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Unrath,

vielen Dank für Ihr Schreiben und die Unterstützung meiner Position zum Thema „Kindererziehung“.

Ihre Auffassung, dass Familien, die sich dafür entschieden haben, ihre Kinder selbst zu betreuen, von der Politik vergessen werden, kann ich nicht teilen. Gerade die Union hat sich immer wieder besonders für diese Familien eingesetzt, z.B. bei den Regelungen zum Elterngeld, die ursprünglich den Sockelbetrag in Höhe von 300 Euro für Einverdiener-Familien nicht vorsahen, oder auch bei der Verbesserung der steuerlichen Berücksichtigung von Kinderbetreuungskosten: Hier sah der ursprüngliche Gesetzentwurf vor, dass nur erwerbsbedingte Kinderbetreuungskosten abgesetzt werden konnten. Auch vom Einsatz der Union für die Beibehaltung des Ehegattensplittings profitieren vor allem Einverdiener-Familien. Der Steuervorteil durch das Splitting ist bei diesen Familien besonders hoch. Bei der kostenlosen Mitversicherung von Ehegatten in der gesetzlichen Krankenversicherung profitieren ebenfalls besonders die Familien, in denen ein Partner seine Erwerbsarbeit zugunsten der Kindererziehung unterbrochen oder aufgegeben hat.

Ich kann gut verstehen, dass Familien mit Kindern sich noch weitere Entlastungen wünschen, bitte Sie aber auch nicht zu vergessen, dass es schon viele Familien unterstützende Leistungen gibt.

Mit freundlichen Grüßen
Ilse Falk