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Huy-Tam Van
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Frage von Irmgard K. •

Frage an Huy-Tam Van von Irmgard K. bezüglich Senioren

Lieber Herr Van,

ich lebe als alleinstehende Rentnerin in Hamburg in einer kleinen Wohnung. Diese Selbständigkeit möchte ich auch nicht aufgeben. Ich bin sehr stolz, dass ich meinen Alltag selber erledigen kann.
Eines stört mich sehr in der Diskussion. Ich finde, dass die Parteien uns senioren nicht ernst genug nehmen!

Nun meine Frage an Sie. Was hat die CDU zum Thema Senioren zu bieten?

Ich würde mich über eine Antwort von Ihnen sehr freuen.

Ihre
Irmgard Karrasch

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Karrasch,

Ich danke Ihnen für Ihre kritische Frage, die die Politiker auf einen - auch aus meiner Sicht - berechtigten Missstand aufmerksam machen soll.

Vor allem unter dem Aspekt des demographischen Wandels in einer Großstadt wie Ham­burg, gewinnen die Senioren und ihre Belange immer mehr an Bedeutung. Beispielsweise wollen Senioren, wie Sie liebe Frau Karrasch, möglichst lange selbstständig und unabhängig in ihrem Wohnumfeld leben. Daher unterstützt die CDU bereits altersgerechte und barriere­freie Wohnformen. Diese werden sicherlich auch im Zuge der generellen Förderung des Wohnungsbaus in Hamburg mit berücksichtigt werden. Schließlich soll das Fördervolumen für den sozialen Wohnungsbau gesteigert werden, so dass nicht nur die stadteigenen Woh­nungsbaugesellschaft SAGA GWG verstärkt in Neubauten investiert, sondern auch sozial­verantwortlich und nachhaltig orientierte Bauherren und Vermieter angesprochen werden.

Nicht nur die Wohnungen sollten seniorenfreundlicher werden, sondern auch das Umfeld. Daher wurde das Handlungskonzept „Seniorenfreundliche und -gerechte Stadt“ von uns ent­wickelt, um die Lebensqualität der älteren Mitbürger jetzt und zukünftig verbessern zu kön­nen.

Dazu gehört meiner Meinung nach vor allem den hohen Mobilitätsanspruch der älteren Men­schen zu unterstützen, zu gewährleisten und auszubauen. Deshalb müssen beispielsweise die U- und S-Bahn-Haltestellen barrierefrei ausgebaut werden, Gehsteigabsenkungen ge­schaffen und Ampelphasen zur Querung von Straßen verlängert werden. Diese Anpassun­gen kommen im Übrigen nicht nur Senioren zu Gute, sondern auch Kindern und Menschen mit Behinderungen.

In einer Stadt wie Hamburg kommt dem Radverkehr - auch für Senioren - eine immer größe­re Bedeutung zu. Die CDU hat mit der Einführung des StadtRAD´s und eines Radverkehrs­konzeptes bereits konkrete Schritte eingeleitet. Viele Strecken können bereits innerstädtisch lückenlos bewältigt werden. Trotzdem werden die Radwege weiter saniert und ausgebaut. Die Erhöhung von Fahrradabstellflächen und der Fahrradstreifen auf Straßen mit ausrei­chend breiter Fahrbahnen wird weiter vorangetrieben.

Zum positiven Lebensgefühl gehört auch, sich in Hamburg angstfrei zu jeder Tageszeit auf Plätzen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Straßen bewegen zu können. Daher möchte die CDU eine Videoüberwachung in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und das Alkoholverbot im Personennahverkehr mit Sicherheitsdiensten durchsetzen. Eine bessere Beleuchtung und präventive Gestaltung öffentlicher Räume beugt auch Vandalismus, Diebstählen und Gewalt vor.

Der Zugang zur kulturellen Infrastruktur muss den älteren Bürgern erleichtert werden. Eine Form davon ist die zum Wintersemester 2010/11 eingeführte Kulturfreikarte für Studenten, die etwa 16.000 Studienanfängern für drei Monate kostenfreien eintritt in 19 Museen und Bühnen gewährt, nach Möglichkeit in reduzierter Form den Älteren Hamburgerinnen und Hamburgern ebenfalls anzubieten.

Liebe Frau Karrasch, ich freue mich sehr, dass Sie noch ein so selbstständiges Leben in Ih­rer vertrauten Umgebung und Nachbarschaft führen können. Daher sollten meiner Meinung nach pflegebedürftige Mitmenschen und Ihre Angehörige auch vor Ort in Pflegestützpunkten Unterstützung und Hilfe erhalten können. Zu einer generationsübergreifenden Familienpolitik gehört auch die Vereinbarkeit von beruflicher Tätigkeit mit der häuslichen Pflege von Ange­hörigen zu stärken. Dieser Altruismus ist aus meiner Sicht nicht nur dem demographischen Wandel geschuldet, sondern auch eine Rückbesinnung in Richtung freiwilliges und ehren­amtliches Engagement.

In Hamburg erbringen etwa 460.000 Mitbürger freiwillig einen wertvollen Beitrag für ihre Mit­menschen und unsere Gesellschaft. Dieser enorme und uneigennützige Einsatz, der auch in Bereiche hineinwirkt, die staatlich nicht geregelt werden könnten, möchte die CDU weiter stärken und etablieren. Das Ehrenamt sollte beispielsweise größere öffentliche Anerkennung erfahren, stadtteilnahe Vermittlungsbüros helfen bei der Findung des geeigneten Projektes für interessierte Bürger. Ebenso müssen Menschen mit Migrationshintergrund für das Ehren­amt begeistert werden. Vor allem muss das kreative Potenzial von älteren Menschen für das Ehrenamt für ältere Mitmenschen gewonnen werden.

Ältere Menschen haben eine enorme Berufs- und Lebenserfahrung angesammelt. Dieses Wissen und die Kompetenzen müssen zukünftig besser genutzt werden und eine höhere Wertschätzung bekommen. Meiner Meinung nach müssen die sogenannten Mehrgenerati­onshäuser, stärker gefördert werden. Diese Häuser sind zentrale Anlaufstellen für Familien, Alleinerziehende und pflegen­de Angehörige, weil sie Unterstützung bei der Bewältigung der täglichen Herausforderungen bieten. Rand- und Notzeitenbetreuung sind für Mehrgenerati­onshäuser charakteristisch. Da­bei werden freiwillig engagierte aller Generationen in die Ar­beit einbezogen. Die zweidrittel ehrenamtlich Aktiven arbeiten auf gleicher Augenhöhe mit den Festangestellten der Mehrge­nerationshäuser.

Sollte ein stationärer Heimaufenthalt einmal nötig sein, hat die CDU durch die Einführung des neuen Heimgesetzes die Pflege transparenter, selbst bestimmter und qualitativ besser gemacht. Dazu gehört auch, dass das Aktionsbündnis zur Imagepflege des Berufs im Alten­pflegebereich erfolgreich gestartet wurde, um dem Fachkräftemangel zuvorzukommen.

Ich möchte abschließend aus dem Wahlprogramm 2011 der CDU Hamburg zitieren:
„Auch in Hamburg werden die Menschen immer älter und gewinnen so wertvolle
Lebenszeit dazu. Wir sind oder werden alle Senioren - es ist nur eine Frage der Zeit.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Frau Karrasch, weiterhin viel Gesundheit für Ihr selbst bestimmtes Leben.

Mit herzlichem Gruß

Ihr
Huy-Tam Van