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Huy-Tam Van
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Frage von Axel F. •

Frage an Huy-Tam Van von Axel F. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Van,

wie ich Ihren Profilangaben ersehen kann, sind Sie ein Kandidat mit Migrationshintergrund.Ich selbst habe bereits mehrfach längere Zeit während Studium und Beruf im Ausland (UK, USA, IT, Finnland) verbracht. Meine Frau stammt aus Italien. Unsere Tochter wächst drei-sprachig auf. Im Bekanntenkreis und im Kreise der Eltern des Kindergarten gibt es mehrheitlich Kinder mit einem binationalen Hintergrund.

In allen Ländern, in denen ich längere Zeit lebte, wurde ich herzlich und zuvorkommend aufgenommen, auch wenn ich nicht die Kultur und Landessprache beherrschte.

Welche Erfahrungen haben Sie in Deutschland - insbesondere in Hamburg - gesammelt und wie würden Sie zukünftig die Integrationspolitik in Hamburg - insbesondere für junge Familien aus dem Ausland - gestalten ? Über eine ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.

Freundliche Grüße,
A.Fräßdorf

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Fräßdorf,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Zunächst vorausgeschickt: In Ihren knappen Schilderungen kann ich herauslesen, dass Sie ein spannendes und internationales Leben führen. Mich freut auch sehr, dass Sie in den Gastländern, in denen Sie längere Zeit gelebt haben, nur positive Erfahrungen gesammelt haben.

Auch ich habe, seit meine Familie und ich vor über dreizig Jahren als sogenannte „boat-people“ in Hamburg herzlichst aufgenommen wurden, überwiegend sehr positive Erfahrungen gesammelt und Anerkennung aus der Bevölkerung erhalten.

Ich denke, dass Ihr bisheriger Lebensweg klar zeigt, welche Tendenz die immer stärkere Globalisierung der Beziehungen der Nationen für den einzelnen Beteiligten bedeutet. Die persönlichen Lebensläufe werden internationaler, in privater wie beruflicher Weise.

Gerade die weltoffene Stadt Hamburg mit internationaler Handelstradition muss für diesen demographischen Wandel eine Vorbildfunktion erhalten und zukünftige Antworten bieten. Die große Zahl der in Hamburg lebenden Mitbürger mit Migrationshintergrund werden in der Wirtschaft, in der Wissenschaft, im Sport und im Kulturbereich hoch geschätzt, gerade wegen ihrer verschiedenartigen kulturellen Sozialisationen.

Anders als ein kurzer Urlaubsaufenthalt in einem ausländischem Gastland ohne Sprachkenntnisse, ist die Beherrschung der Deutschen Sprache die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Integration und ein mitgestaltendes Leben in Deutschland. Daher wurden die Ausgaben für Sprachkurse in Hamburg seit 2001 verdreifacht. Ich plädiere für eine Ausweitung dieser Sprachförderung hin zu einer Sprachförderung mit dem Ziel der beruflichen Eingliederungsförderung. Schließlich zeigt der demographische Wandel immer deutlicher den zukünftigen Fachkräftemangel in Deutschland.

Darüber hinaus meine ich, dass Förderung auch in Zusammenarbeit mit privaten Einrichtungen intensiviert werden muss. Zum Beispiel sollte die Wirtschaft ermuntert werden verstärkt Menschen mit Migrationshintergrund selbst auszubilden. Die Hamburger Verwaltung strebt beispielsweise einen Anteil Ihrer Auszubildenden mit ausländischen Wurzeln von zwanzig Prozent an.

Ich setze mich dafür ein, dass die Berufsberatung als fremdsprachiges Angebot weiter ausgebaut wird. Hierbei wird meiner Meinung nach die Verbesserung der Anerkennung der ausländischen Abschlüsse der Migranten und Zuwanderer viele Ansatzpunkte und Beratungsbedarf schaffen.

Sprachkenntnisse sind nicht nur für erwachsene Migranten wichtig, sondern vor allem auch für deren Kinder. In Hamburg lebt fast jedes zweite Kind mit mindestens einem Elternteil mit Zuwanderungsgeschichte. Um beide Gruppen für Sprachkenntnisse zu begeistern, wurde beispielsweise in Hamburg das „family-literacy“-Projekt in Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Institut für Pädagogik gestartet, das die Lese- und Schreibkompetenz von Kindern und Eltern fördert.

Zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements wurde der Integrationsbeirat in Hamburg gegründet. Die Mitglieder des Beirates sind sachkundige Bürger mit und ohne Migrationshintergrund aus verschiedenen Arbeitsgebieten und Institutionen aus Hamburg. Der Integrationsbeirat hat bereits erfolgreich verschiedene Ansätze für das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Kulturen in Hamburg gestartet. Dieses auf Konsens basierende Gremium möchte ich auch auf bezirklicher Ebene implementieren, um auch kommunalpolitisch relevantere Themen und Lösungsansätze bieten zu können.

Ich möchte abschließend gerne aus dem Wahlprogramm 2011 der CDU-Hamburg zitieren:

„Integration lebt vom Mitmachen - auf beiden Seiten!“

Mit besten Empfehlungen

Ihr

Huy-Tam Van