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Hubertus Heil
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Frage von Sylvia W. •

Sie stellen eine Rentenerhöhung, die höher als die aktuelle Inflation ist, in Höhe von 3,5% für das Jahr 2024 in Aussicht. Warum fällt die Rentenerhöhung so niedrig aus?

Sehr geehrter Herr Heil,
lt. verschiedenen Pressemitteilungen gehen Sie von einer Rentenerhöhung von 3,5% in diesem Jahr aus.
Lt. gesetzlichen Vorgaben basiert die Rentenerhöhung auf Basis der Lohnentwicklung des Vorjahres.
Die Lohnentwicklung 2023 lag lt. statistischem Bundesamt bei 7,0%, folge dessen müsste die Rentenerhöhung deutlich höher ausfallen.
Bereits die Rentenerhöhung 2023 lag mit 4,39% unterhalb der Lohnentwicklung 2022 von 4,8%.
Die Inflationsrate 2023 lag bei 5,9% und 2022 sogar bei 6,87% und die Rentner haben keinen Inflationsausgleich erhalten! Fakt ist die Rentner sind die Verlierer der letzten Jahre und immer mehr Rentner sind auf die Tafel und die Unterstützung Ihrer Familien angewiesen.
Warum fällt die Rentenerhöhung so niedrig aus und wie wollen Sie zukünftig sicherstellen das die Rentner nicht vollkommen verarmen?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau W.

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Zum 1. Juli 2024 erfolgt eine Rentenanpassung von 4,57 Prozent. Die für die Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung beträgt 4,72 Prozent. Sie basiert auf der vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Lohnentwicklung nach den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR). Darüber hinaus wird die beitragspflichtige Entgeltentwicklung der Versicherten berücksichtigt, die für die Einnahmesituation der gesetzlichen Rentenversicherung entscheidend ist.

Neben der Lohnentwicklung wird durch den Nachhaltigkeitsfaktor die Entwicklung des zahlenmäßigen Verhältnisses von Rentenbeziehenden zu Beitragszahlenden bei der Anpassung der Renten berücksichtigt. In diesem Jahr wirkt sich der Nachhaltigkeitsfaktor demografiebedingt mit -0,16 Prozentpunkten dämpfend auf die Rentenanpassung aus, weshalb das Rentenniveau ohne Haltelinie unter 48 Prozent sinken würde. Da der Beitragssatz in der allgemeinen Rentenversicherung unverändert geblieben ist, wirkt sich der sogenannte Beitragssatzfaktor in diesem Jahr nicht auf die Rentenanpassung aus.

Auf Basis der vorliegenden Daten und unter Anwendung der Rentenanpassungsformel ergibt sich ein rechnerischer aktueller Rentenwert von 39,31 Euro. Damit würde aber das – derzeit nur bis zum 1. Juli 2025 geltende – Mindestsicherungsniveau von 48 Prozent ganz knapp unterschritten. Daher greift die Niveauschutzklausel und der aktuelle Rentenwert wird so festgesetzt, dass ein Rentenniveau von 48 Prozent erreicht wird.

Damit ergibt sich eine Anhebung des aktuellen Rentenwerts von gegenwärtig 37,60 Euro auf 39,32 Euro. Dies entspricht einer Rentenanpassung von 4,57 Prozent sowohl in den alten als auch in den neuen Ländern. Für eine Standardrente bei durchschnittlichem Verdienst und 45 Beitragsjahren bedeutet die Rentenanpassung einen Anstieg um 77,40 Euro im Monat.

Mit freundlichen Grüßen
Hubertus Heil, MdB

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