Hubert Bauer mit Karl Marx
Hubert Bauer
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Frage von Conny S. •

Wie stehen Sie zum bedingungslosen Grundeinkommen?

Hubert Bauer mit Karl Marx
Antwort von
MLPD

Sehr geehrte(r) Conny Storms,

vielen Dank für diese wichtige Frage. Was ein sogenanntes "bedingungsloses Grundeinkommen" sein soll, da kursieren seit Jahren die unterschiedlichsten Vorstellungen und Assoziationen. Es ist wichtig mit klarem Kopf die Frage anzusehen und ein nüchternes Urteil zu treffen.

Die verschiedensten Modelle, bzw. Programme, die unter dem Begriff "bedingungsloses Grundeinkommen" operieren, sehe ich grundsätzlich sehr kritisch, da sie alle Illusionen zum Charakter einer kapitalistischen Gesellschaft erzeugen und viele Menschen vom Kampf um eine wirklich solidarische Gesellschaft abhalten. Im konkreten verkaufen uns aktuell bürgerliche Parteien, wie zum Beispiel die SPD, dies als angebliche Alternative zu den Armutsgesetzen unter dem Oberbegriff "Hartz 4". Auch Großkapitalisten wie der Chef der DM-Kette Götz Werner oder der Finanzmagnat Albert Wenger hausieren seit Jahren mit Modellen eines "bedingungslosen Grundeinkommen". Dabei sind es, bei genauerem Hinsehen reine Seifenblasen oder gar Steuersparmodelle für Reiche. Dazu suggeriert es oft, Arbeit sei ein Übel. Dabei ist Arbeit ein Menschenrecht, dass der Kapitalismus nicht verwirklicht. Friedrich Engels, hat viel zur Arbeit geschrieben. Unter anderem die Schrift: "Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen."

In meinen persönlichen Menschheitsjahren konnte ich erleben, dass auch der gegenteilige Weg möglich ist: so mancher kapitalistische Snob hat sich in Rahmen seines nichtsnutzigen Daseins zum Affen zurückentwickelt. Die Gazetten der bürgerlichen Sensationsmedien enthüllen wöchentlich neue solche Lebensläufe. Als bekennender Freidenker und Marxist-Leninist halte ich nichts von der Abschaffung der Arbeit. Stellen Sie sich nur vor die Flutopfer an der Ahr würden im Stich gelassen, weil die Menschen sich in der Sonne ihres angeblich "bedingungslosen Grundeinkommens" ahlen würden. Wie groß das menschliche Arbeitsbedürfnis tatsächlich ist, sahen und sehen wir doch in der wirklich mitreißenden Hilfsbereitschaft. Wir sollten nicht die Arbeit abschaffen, sondern ein Recht auf Arbeit ermöglichen und die Ausbeutung von Arbeitskräften abschaffen!

Alle Seiten dieser Frage zu betrachten würde ein ausführliches Seminar erfordern. Da müssten die meist verlogenen Modelle des "bedingungslosen Grundeinkommen" mit den praktisch verwirklichbaren Ideen des Marxismus-Leninismus verglichen werden. Dann kann sich jeder ein eigenes Bild machen und fundiert entscheiden.

Das sprengt allerdings die Möglichkeiten dieses Forums. Deswegen möchte ich zur Vertiefung es mit einem Link und einem damit verbundenen Lesetipp beschließen: Im 2-wöchentlichen erscheinenden Magazin "ROTE FAHNE" der MLPD werden solche Fragen immer wieder, auch kontrovers diskutiert. Dazu gibt es online die Möglichkeit bei rf-news.de Argumentationen zu dem Thema zu lesen. Ein Artikel vor 3 Jahren lieferte sehr ausführliche Argumentation dazu:

https://www.rf-news.de/2018/kw13/die-spd-wird-ihr-trauma-nicht-los

Über die unten von mir angegebenen Links zur Internationalistischen Liste und der MLPD können sie mich erreichen oder über https://www.instagram.com/mlpdesslingen/?hl=de. Würde mich interessieren, wie Sie meine Stellungnahme finden?

Mit freundlichen Grüßen

Hubert Bauer