Hubert Bauer mit Karl Marx
Hubert Bauer
MLPD
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Frage von Mark D. •

Warum möchte die MLPD Waffen an eine Terrororganisation wie die PKK liefern? In ihrem Parteiorgan fordern sie das, im Anhang finden sie die Quelle.

INTERNATIONAL
MLPD fordert Waffen für die PKK/YPG und eine Aufhebung des PKK-Verbots
Freitag, 12.09.2014, 15:34 Uhr

"sie fordert aber die Bundesregierung auf, die beschlossenen Waffenlieferungen an die kurdischen Befreiungskämpfer vor allem den Einheiten der YPG und der PKK zu übergeben. Die Ablehnung jeglicher Waffenlieferungen sei 'politisch naiv' und schadet dem Kampf um Freiheit und Demokratie, gegen Ausbeutung und Unterdrückung. 'Gegen Faschisten wie IS muss man sich bewaffnet zur Wehr setzen dürfen. Wie wurde denn das faschistische Hitler-Regime gestürzt? Sicher nicht durch pazifistische Sonntagsreden', stellt Peter Weispfenning fest."

Hubert Bauer mit Karl Marx
Antwort von
MLPD

Hallo Herr D.,

wiederholt habe ich hingewiesen, dass weder ich, noch die MLPD, die PKK für eine "Terrororganisation" halten. Sie beziehen sich nun auf einen Artikel der "Rote Fahne" vom 14.09.2014.

Wie war denn damals die Situation in der syrischen Staat Kobane? Wikipedia, führt dazu aus: "Mitte September 2014 traten die islamistischen Milizen zu einer Großoffensive an, ab 28. September 2014 begann der Angriff auf das Stadtgebiet." (Quelle: Wikipedia unter Stichwort "Kobane") In der damaligen Notsituation hat die "Ministerrunde unter Kanzlerin Angela Merkel am 5. September 2014 Waffenlieferungen an die kurdischen Peshmerga unter Präsident Massud Barzani beschlossen. Ausgerechnet aber die PKK, die den konsequentesten Kampf gegen die IS-Milizen führt, wird von diesen Waffenlieferungen ausgeschlossen."(aus ihrer angeführten Quelle, was sie "vergessen" haben dazu zu schreiben). Es wurde zu Recht die Frage gestellt: 'Wieso übergibt die Bundesregierung Waffen nur an Kräfte, die bislang im Kampf gegen die IS weitgehend versagt haben'.

Was wäre denn ihre Lösung gewesen Herr D.? Hätten Ihrer Meinung nach, die faschistischen Kräfte der islamistisch verbrämten Terrororganisation "IS" damals gewinnen sollen?

An anderer Stelle meiner Antworten habe ich bereits hingewiesen, dass die "Internationalistische Liste/MLPD" die konsequenteste antifaschistische Organisation ist, die an den Bundestagswahlen teilnimmt. Wir halten in Verteidigungssituationen einen bewaffneten Widerstand gegen militärische Aktionen von Faschisten, hier dem sogenannten "IS" für berechtigt. Kritisiert wird in dem Artikel zu Recht die Heuchelei der Bundesregierung.

Mal als rhetorische Frage: Soll man beim militärischen Überfallen von verbrecherischen faschistischen Horden, die plündern, Frauen vergewaltigen und wahllos morden, die andere Wange hinhalten? Beantworten Sie sich das selbst einmal, wie Sie reagieren würden, wenn Sie in solche Situation kämen, wie die Menschen im September 2014 in Kobanê.

Wer ist denn die Terrororganisation? Diejenige, die gegen internationale Konventionen unschuldige Menschen überfällt, oder diejenige, die in Notwehr sich dagegen wehrt? Sorry Herr D., aber mit solche Doppel-moralischen Ansprüchen helfen Sie der Seite der Aggressoren. Meine Solidarität gehört den Opfern!

Nochmal zu ihrem Vorwurf des "Paktieren" aus Ihrer letzten Anfrage: "Paktieren" wäre, selbst Waffenhilfe dorthin zu bringen, nachdem die Bundesregierung so jämmerlich versagt hatte. Zum Glück gelang es den Kämpfer*innen der YPG und der PKK sich auch ohne Waffenhilfe aus Deutschland zu befreien im Januar 2015. Die MLPD unterstützte dann den Aufbau einer Gesundheitsstation in Kobane, in der inzwischen, als Geburtsklinik genutzt, Tausende Babys zur Welt kamen. Das nenne ich nicht "Paktieren", sondern gelebte Solidarität! Ich habe übrigens selbst einen vierstelligen Betrag gespendet für den Aufbau dieser Klinik. Leider war ich gesundheitlich nicht in der Lage, selbst dorthin zu reisen und mit Hand anzulegen!

Mit freundlichen Grüßen

Hubert Bauer