Sehr geehrter Herr Bauer, was meinen Sie hätte bei der Corona Pandemie besser gemacht werden können?
Die Pandemie hat gezeigt, dass die Bevölkerung nahezu schutzlos solchen unerwarteten äußeren Einflüssen gegenüber steht. Sollten nicht schon auf kommunaler Ebene Lager geschaffen werden.in denen entsprechende Mittel für den sofortigen Schutz der Bevölkerung gelagert und für den Ernstfall dann auch umgehend verfügbar wären. Beispielsweise bei einem Atomunfall Gasmasken und Jodtabletten?
Sehr geehrter Herr Sommer,
da kann ich Ihnen nur beipflichten! Ja wir brauchen unbedingt kommunale Vorsorgelager. Nicht nur für den Fall einer Pandemie. Auch für andere Katastrophenfälle, mit denen gerechnet werden muss, aufgrund der bereits entstandenen Klimaveränderungen. In den Überschwemmungsgebieten von Rheinland-Pfalz und NRW fehlte es zunächst auch an vielem Lebensnotwendigen.
Gerade bei der im letzten Jahr begonnenen Coronaepedemie muss doch von einem schrecklichen Regierungsversagen gesprochen werden. Es war traurig, wie lächerlich, dass in einem hoch entwickelten Industrieland über Monate keine Schutzmasken vorhanden waren, um die erste Ausbreitung des Virus früh zu dämpfen. Stattdessen haben namhafte Regierungspolitiker (auch die Kanzlerin!) frühe Warner noch verhöhnt. Dreist wurde behauptet, Atemschutzmasken wären „Virenschleudern“. Die Bagatellisierung des neu entstandenen Virus durch politisch Verantwortliche war menschenverachtend.
Im Wahlkampf versucht die Bundesregierung nun vorzutäuschen, ihre Coronapolitik wäre alternativlos gewesen. Die Verwirrung, die seitens gesellschaftlich-rückschrittlichen Kräften, wie den AfD-lern, Querdenkern oder auch offenen Faschisten betrieben wird, sorgt zudem für enorme Konfusion. Die angeblichen Kritiker vom rechten Rand verbreiten mit obskuren Verschwörungsszenarien, zum Beispiel, dass ausgerechnet Angela Merkel als Kanzlerin der Großkonzerne und Banken im Schulterschluss mit Bill Gates „die deutsche Wirtschaft mit ihrer Coronalüge zerstören will“. So steht heute die eigentliche Frage, was hätte man besser machen müssen, leider nicht im Mittelpunkt des Interesses. Doch genau darum geht es!
Nach der Verharmlosung und Vertuschung der Gefahr in der ersten Pandemiephase, kam eine hektische und gezielte Verbreitung von Panik. Ich kenne das auch aus Industriebetrieben. Es folgte der Linie: „Operative Hektik ersetzt geistige Windstille!“ Das zieht sich durch bis heute. Kern des Problems ist, dass die Herrschenden sich um die Profite der Reichen stets mehr sorgen, wie um das Wohlergehen der Bevölkerung. Immer wieder wurden Maßnahmen gegen die Menschen forciert, statt im Vertrauen auf die Menschen, diese zu sensibilisieren, sie überzeugend aufzuklären und uns alle als Hauptkraft gegen die Pandemie zu gewinnen.
Es ist doch auffällig, dass in verschiedenen asiatischen Ländern, trotz eines geringeren Entwicklungszustand viel konsequenter durchgegriffen wurde. Da haben mich (u.a.) immer wieder die Beispiele Vietnam und Neuseeland begeistert. In Singapur und Süd-Korea wurden schnell und sehr effektiv vollautomatische Teststationen entwickelt und Quarantänemaßnahmen effektiv umgesetzt. Bei uns haben zuerst die Masken gefehlt, dann Testverfahren und die Impfungen kamen zunächst auch nur langsam voran, weil die Hausärzte ausgegrenzt wurden.
Bereits am 16. März 2020 veröffentlichte die MLPD, die ja an der „Internationalistischen Liste“ beteiligt ist, ein bundesweites Flugblatt:
https://www.mlpd.de/2020/03/sofortprogramm-der-mlpd-zur-corona-pandemie
Die darin beschrieben Maßnahmen waren damals wie heute sehr wegweisend. Deshalb möchte ich Sie darauf verweisen und Sie bitten sich ein eigenes Bild zu machen. Warum bekommt die MLPD etwas hin, was unsere Regierung für unmöglich ansieht?