Lenin steht für die MLPD als das Symbol ihrer Politik. Halten Sie persönlich angesichts der historisch Belegten Verbrechen Lenins ( Quellen sind nachfolgend aufgelistet) an dieser Person fest?
Quelle :Konrad Adenauer Stiftung
"Lenin war von einer Idee besessen: die bestehende Ordnung zu stürzen und den Kommunismus zu errichten. 1917 ging sein Plan auf. Doch Bürgerkrieg und kommunistischer Terror löschten Millionen Menschenleben aus. Seine Herrschafts- und Machterhaltungstechnik wurde als Marxismus-Leninismus das Schnittmuster für kommunistische Diktatur und Massenverbrechen. Für manche Linksextremisten ist er dennoch bis heute Vorbild. Sein politischer Mythos bedarf der Entzauberung"
Weiter heisst es:
"In einem Telegramm vom 9. August 1918 ordnete er an: „Kulaken, Priester, die Weißen Garden und andere zweifelhafte Elemente“ seien zu erschießen oder in Lagern zu isolieren. Gleichentags forderte Lenin nachdrücklich: „Es ist unverzüglich eine diktatorisch durchgreifende „Troika“ (Dreigespann, Anm. d. Autors) (…)
https://www.kas.de/de/web/linksextremismus/falsche-vorbilder-wladimir-iljitsch-lenin
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Frage, die mir die Chance gibt etwas zu Lenin zu schreiben, den ich tatsächlich für ein echtes Vorbild ansehe. Allerdings will weder ich, noch die ca. 190 weiteren Kandidat*innen der „Internationalistischen Liste/MLPD“ eine dogmatische Wiederholung der Politik, die den vom Zarismus unterdrückten Menschen in Russland vor 100 Jahren zur Befreiung verhalf.
Jedes Jahrhundert, ja jede konkrete politische Lage, verlangt nach einer jeweiligen konkreten Antwort. Was Grundlinien der Politik angeht, kann man durchaus heute noch viel von Lenin lernen. Deswegen lese in den Schriften Lenins immer wieder mit großem Gewinn.
Die „Konrad-Adenauer-Stiftung“, eine durch und durch antikommunistische Einrichtung ist die wohl schlechteste aller Quellen (meine Meinung!) zum Thema Lenin. Das gerade erschienene Buch der MLPD „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und die Lehre von der Denkweise“ hat ein extra Unterkapitel mit dem Titel: „3.2. Die Wiederbelebung des offen reaktionären Antikommunismus durch die Adenauer-Regierung“.
Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte sich am Ende der Weimarer Republik mit seinem Bekenntnis »meinetwegen auch Hitler« (www.konrad-adenauer.de, Brief an Dora Pferdmenges, 29. Juni 1933) klar positioniert und mit dem Faschismus arrangiert. Sein Leiter des Bundeskanzleramts von 1953 bis 63 war Hans Globke. Der war „Mitverfasser und Kommentator der Nürnberger Rassengesetze und verantwortlicher Ministerialbeamter für die judenfeindliche Namensänderungsverordnung in der Zeit des Nationalsozialismus (Quelle: Wikipedia). Ich will mir nicht vorstellen, dass Sie denken, man könnte ausgerechnet bei einer Stiftung, die im Sinne Adenauers und Globkes wirkt, sachliche Informationen zu Lenin bekommen.
Schauen Sie doch mal selbst in die Werke Lenins. Bei www.mlwerke.de ist da einiges online lesbar. Zu Fragen mit dieser Quellenangabe will ich gerne weitere Antworten liefern.
Mit freundlichen Grüßen
Hubert Bauer