Hubert Bauer mit Karl Marx
Hubert Bauer
MLPD
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Frage von Dilek T. •

Hallo Hubert Bauer, es gibt viele Umweltorganisationen warum bist Du in der Umweltgewerkschaft organisiert? Wofür setzt Du Dich ein?

Hubert Bauer mit Karl Marx
Antwort von
MLPD

Hallo Dilek Toy,

vielen Dank für diese Frage, nach meinem umweltpolitischen Engagement. Seit einigen Jahren ist dies mein ständiger Schwerpunkt. In der Umweltgewerkschaft e.V., war ich die ersten beiden Perioden nach der Gründung 2014 im Bundesvorstand.

Erstmals öffentlich diskutiert wurde die Idee 2011 bei einem "Umweltpolitischen Ratschlag" im Ruhrgebiet, an dem ich teilnahm. Als langjähriger Betriebsrat und IG Metallfunktionär war ich relativ schnell Feuer und Flamme für die Gründung dieser neuartigen Umweltorganisation. Denn sie vereint wesentliche Lehren aus der Arbeiterbewegung, mit wichtigen Errungenschaften der Umweltbewegung. Als Umweltorganisation hat sie eine Reihe Alleinstellungsmerkmale, die wichtig werden, wenn es gelingen soll die Menschheit vor dem Aussterben zu bewahren.

Unser Aufbau war von Anfang an vollkommen öffentlich und sehr demokratisch. Mit der Erstellung des Programms haben wir uns Jahre Zeit genommen, um nicht in "Kampfabstimmungen" unterschiedliche Vorstellungen von Umweltarbeit gegeneinander auszugrenzen. Die wirkliche Überparteilichkeit wurde durchgekämpft, gegen Versuche antikommunistischen Kräften nachzugeben. In der IG Metall finden leider immer noch sogenannte "Unvereinbarkeitsbeschlüsse" gegen Mitglieder der MLPD Anwendung. Es muss umweltbewegten Menschen gelingen, über die Grenzen von Parteibüchern und Weltanschauungen hinweg zusammenzustehen, im Kampf um die Zukunft der Menschheit, in einer intakten Natur. Wer Kommunisten da ausschließen will, hat den Ernst der Lage nicht begriffen!

Mehr erfahren über die Umweltgewerkschaft kann jede/r auf deren Homepage: www.umweltgewerkschaft.org

Noch kurz zu meinem persönlichen Einsatz: Der galt zuletzt immer wieder internationalen Aufgaben. So nahm ich Teil an den Delegationen der Umweltgewerkschaft in Paris, Marrakesch und Kattowitz. Dort war ich Zeuge der ersten öffentlichen Repräsentation von Greta Thunberg. Als dann "Friday-for-future"-Aktionen in Deutschland anfingen, habe ich das von vornherein unterstützt. Für die jungen Schüler in Filderstadt stellte ich mich als Versammlungsleiter zur Verfügung. Später musste ich zu meiner Verwunderung feststellen, dass bei FFF zeitweise sehr undemokratische Kräfte die Federführung übernahmen. So versuchte die Polizei in Göppingen, mich auf Geheiß der dortigen Versammlungsleitung, einigen Walddorfschülern, mich aus der Demonstration zu drängen, weil ich ein Umweltgewerkschafts-Transparent trug.

Nur bei Einhaltung demokratischer Grundrechte, Gestattung von Versammlungs- und Meinungsfreiheit kann ein gesellschaftsverändernder Umweltkampf entfaltet werden. Damit dies perspektivisch möglich wird, werde ich auch künftig dort eines meiner Betätigungsfelder sehen und die Umweltgewerkschaft regional weiter aufbauen. Für 2 Euro Monatsbeitrag, kann dort jeder Umweltbewegte mitmachen. Es ist keine Konkurrenzorganisation zu anderen, sondern im Gegenteil, wir wollen versuchen Umweltkämpfer zusammenzubringen. Es geht darum Arbeiter- wie Umweltbewegung so zu integrieren, dass beide gemeinsam eine überlegene Kraft ausspielen können. Dazu müssen wir uns, wie in den Branchengewerkschaften (da "nur" für soziale Fragen), massenhaft gemeinsam organisieren. Die Auseinandersetzung muss auf den Gegner abzielen: Die Hauptverursacher der Umweltkrise sind multinationale Konzerne und Banken, sowie deren Regierungen, die Monopole für wichtiger halten, als Menschen und Natur.

Soweit in der hier erforderlichen Kürze. Ich hoffe, ich habe Anreiz geschaffen, sich tiefer mit der Umweltgewerkschaft zu beschäftigen und möglichst darin mitzumachen!

Herzliche Grüße

Hubert Bauer