Hallo Herr Bauer, wie stehen Sie und die MLDP zu gendergerechter Sprache?
Sehr geehrte Frau Boro,
Danke für Ihre Frage. Ich möchte versuchen, sie mit einem Beispiel aus unserem aktuellen Wahlkampf zu beantworten.
Wir plakatieren gerade die Losung "Politik für Arbeiter*Innen, statt für Milliardäre!" Da erkennen Sie, dass wir durchaus offen sind für eine gendergerechte Sprache und die Benutzung des sogenannten "Gendersternchen". Die AfD und ihre geistig verwirrten Anhänger*innen schlagen gerade mit militanter Wut auf Fragen der "Gendergerechtigkeit" ein. Das Geschrei von der "Verhunzung der deutschen Sprache" will ablenken, dass es tatsächlich eine Unterdrückung der Frauen in der kapitalistischen Gesellschaft gibt.
Allerdings denke ich reine Sprachveränderungen werden den Frauen die gesellschaftliche Gleichstellung nicht bringen können.
Dazu bitte ich in der Diskussion sachlich zu bleiben und den Menschen, die nicht so gut lesen können, möglichst wenig Probleme im Lesefluss zu machen. So freue ich mich, dass unser Plakat nicht auch noch "Milliardär*innen" verwendet hat. Gendergerechte Sprache wie eine Monstranz vor sich herzutragen und Formulierungen zu trennen von ihrem Inhalt, das kann die eh schon reichlich vorhandene Verwirrung in der Bevölkerung noch weiter vertiefen. Wir brauchen Klarheit, Verwirrung hilft nur den Reichen!
Deswegen meine Meinung zusammenfassend: Sprache dient der Verständigung. Da ist ein Gendersternchen kein Problem, wenn es zu viele werden, wird es zu kompliziert!
Mit freundlichen Grüßen
Hubert Bauer