Frage an Holger Ernst Brandt von Karsten M. bezüglich Familie
Frage vom Berliner BGE-Boten:
Was halten Sie von der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens?
Sehr geehrter Herr Meyer,
Vielen Dank für ihre Frage. Das BGE ist für mich durchaus bedenkens- und diskussionswert. Auf Grund der sinkenden Erwerbszeit in den Industriestaaten scheint mir die Entkopplung der Erwerbsarbeit vom Einkommen als eine sehr zeitgerechte Maßnahme. Durch die Verschiebung der Steuer vom Einkommen auf den Konsum, findet eine Leistungsmotivation statt, gepaart mit einem enormen Bürokratieabbau. Darüber hinaus ist die Stärkung der Selbstbestimmung mein zentrales Anliegen. Dazu möchte ich gerne auf die Genusswirtschaftslehre von Alfred Reimann verweisen.
URL: http://www.die-freien.de/gwlmai09.pdf
Ich setze ich mich gerne mit diesem Thema auseinander. Sicherlich fehlt mir noch einiges Wissen aufgrund der Komplexität der wirtschaftlichen Zusammenhänge. Die gesellschaftliche und politische Aufklärung ist allerdings der wichtigste Schritt zur Umsetzung einer solchen Idee. Ich freue mich daher über die Dynamik, die bereits in die Diskussion kommen ist.
Dennoch möchte ich mir als Direktkandidat nicht Anmaßen ein Vertreter für das Grundeinkommen zu sein. Ich möchte als Direktkandiat nur ein Erfüllungsgehilfe des Willens des Volkes sein. Meiner Meinung nach sollen Politiker auf die Ideen der Menschen hören und nicht die Menschen auf die Ideen der Politiker.
Das heißt, dass das Volk zuerst lernen muss seinen Willen zu formulieren. Jede Partei stellt aber sein eigenes Wahlprogramm auf, für das man seine Stimme abgibt und damit sie für vier Jahre verliert. Ich möchte, dass die Menschen nicht programmatisch das geringere Übel wählen müssen, sondern durch Bürgerbegehren und Volksentscheide ihre Stimme auch noch während der Legislaturperiode behalten.
Natürlich ist das BGE prädiziert für die Chancengleichheit bei der Teilnahme aller Bürger an der Willensfindung. Es gibt auch vielversprechende und interessante Wege Konsens in komplexen politischen Fragen zu finden (Holakratie), wenn die Bürger sich eine gemeinsame Vision geben könnten. Ich plädiere für die Aufnahme einer solchen Vision in eine Demokratisch gewählte Verfassung.
Sicherlich sprengt meine Antwort den Rahmen ihrer Frage. Sie ist aber ganz entscheidet für die Art und Weise wie ich mit meiner Meinung allgemein umgehe.
Freundliche Grüße,
Holger Brandt