Frage an Hiltrud Lotze von Erwin O. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Lotze,
ich habe gesehen, dass Sie an der Abstimmung zum Fracking-Verbot nicht teilgenommen haben. Trotzdem würde mich Ihre Meinung zum Antrag der Grünen-Fraktion zum verkürzt "Fracking-Verbot" ist.
Mit freundlichen Grüßen
Erwin Oppermann
Sehr geehrter Herr Oppermann,
für Ihre Anfrage zum Thema Fracking bedanke ich mich und antworte Ihnen im Folgenden gerne.
Am 23. April wurde im Bundestag über den Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen zum Thema Fracking abgestimmt. Leider konnte ich aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Abstimmung teilnehmen, hätte mich sonst jedoch, genau wie die Mehrheit der SPD-Bundestagsfraktion, gegen den Antrag ausgesprochen. Nicht etwa weil ich mich für Fracking einsetze, sondern gerade weil ich gegen das unkonventionelle Fracking bin. Wie auch im Koalitionsvertrag festgehalten, haben Gesundheit und die Qualität des Trinkwasser absolute Priorität. Wir brauchen klare Regelungen und Rechtssicherheiten für Unternehmen, Behörden und unserer Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus benötigen wir für die bereits vorhandene Erdgasförderung eine Verschärfung der Gesundheits- und Umweltstandards. Die Gefahren der Fracking-Technik für Mensch und Umwelt übersteigen die möglichen Chancen für die Wirtschaft und sind nicht verantwortbar. Neben meinen inhaltlichen Bedenken hätte mich auch die Art und Weise, wie der Antrag von der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen an das Parlament herangetragen wurde, davon abgehalten, ihm zuzustimmen. Wenn ein Antrag in den Bundestag eingebracht wird und anschließend versucht wird, jede Debatte darüber zu verhindern, geht es den Antragsstellern offensichtlich nicht um Inhalte oder den Austausch von Argumenten. Dies ist kein parlamentarisch seriöses Verhalten. Gerade bei diesem Thema ist es besonders wichtig, eine differenzierte Betrachtung der Materie inklusive aller Vor- und Nachteile vorzunehmen und einen offenen Diskurs zu führen.
Mit freundlichen Grüßen
Hiltrud Lotze