Frage an Hiltrud Lotze von Christian R. bezüglich Verkehr
Der öffentliche Verkehr spielt für viele Pendler aus Stadt und LK Lüneburg eine große Rolle. Welche vordringlichsten Maßnahmen sehen Sie hier in den nächsten 5 Jahren?
Ich denke auch, es ist an der Zeit die lokale Verantwortung für den ÖPNV (d.h. für die Busse) aufzubrechen, da dadurch eine Netzbildung erschwert wird, weil die Busse und die Verantwortung an den Kreisgrenzen enden. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Wie stehen Sie dazu? Sollten auch vermehrt lokale und regionale ÖPNV-Leistungen ausgeschrieben werden?
Sehr geehrter Herr Richter,
ich danke Ihnen herzlich für Ihre Anfrage vom 12.08.2009 und antworte Ihnen gerne. Sie haben vollkommen Recht - der Nahverkehr ist für die Menschen unserer Region von großer Bedeutung. Deswegen ist es mir wichtig, dass die gesellschaftlich und wirtschaftlich notwendige Mobilität umweltgerecht und bezahlbar ausgebaut wird. In ihrem Hamburger Programm hat die SPD beschlossen: „In unsere Verkehrsinfrastruktur muss kräftig investiert werden. Dabei geben wir den ökologisch günstigsten Verkehrsträgern und dem kombinierten Verkehr Vorrang. Wir wollen einen modernen und leistungsfähigen Schienenverkehr. […] Der öffentliche Personennahverkehr bleibt für uns eine öffentliche Aufgabe.“ Übertragen auf unseren Wahlkreis bedeutet dies, dass ich mich als Mitglied des Stadtrates der Stadt Lüneburg und zukünftig auch als Abgeordnete auf Bundesebene massiv für den Ausbau des Nahverkehrs in der Region einsetzen werde. Zurzeit ist ein Integriertes Verkehrskonzept für den Landkreis Lüneburg in Arbeit, das wichtige Anregungen zur Umsetzung geben wird. Das 3. Gleis muss schnellstens, mit dem dazugehörenden Lärmschutz, realisiert werden, damit auch mehr Züge im Regionalverkehr fahren können. Die Gespräche mit Hamburg müssen intensiviert werden, um auf den Hamburger Bahnhöfen mehr Kapazitäten für längere Züge zu schaffen. Der Hamburger Hauptbahnhof darf kein Engpass bleiben. Die Ertüchtigung der Strecke durch den Landkreis Lüchow-Dannenberg, über die ich vor kurzem u. a. mit dem Landrat in Lüchow diskutiert habe, gehört ebenso dazu wie längere Fahrzeiten der Busse in der Stadt Lüneburg. Ein wichtiger und guter erster Schritt ist der Ausbau des Zentralen Omnibusbahnhofs in Lüneburg. Immer mehr Regionen gehen dazu über, sich größeren Verbünden anzuschließen. So auch die Region Lüneburg mit ihrem Beitritt zum HVV. Hier besteht der Vorteil, dass über kommunale Grenzen hinaus geplant wird, die Städte und Kreise aber nach wie vor umfassend eingebunden werden. Solche Modelle halte ich für sehr sinnvoll. Wichtig ist es allerdings darauf zu achten, dass einzelne Regionen nicht vollständig abgeschnitten werden, weil sie nicht in der Nähe größerer Zentren liegen.
Besonders wichtig für mich ist auch, dass der öffentliche Personennahverkehr eine öffentliche Aufgabe bleibt. Nur eine starke SPD kann mögliche Privatisierungsbestrebungen im Nahverkehr, die zur Verschlechterung des Angebots bei gleichzeitig steigenden Preisen führt, verhindern. Deswegen am 27.09. 2009 Erststimme Hiltrud Lotze und Zweitstimme SPD.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Hiltrud Lotze