Frage an Herta Däubler-Gmelin von Eva-Maria M. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Däubler-Gmelin,
Ich wende mich an Sie als Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses und habe eine Frage zu dem Folgenden:
Im Internet erfuhr ich von einem arabisch-europäischen Gipfeltreffen, das vom 21. bis 23. Oktober in Kopenhagen stattfinden soll. Auf diesem Treffen wollen demnach ausgerechnet die Saudis (also Vertreter der vielleicht intolerantesten Ausprägung des Islams) ihren Vorwurf der „Islamophobie“ vorzubringen, die ihrer Meinung nach in Europa um sich greift - in realistische Sprache übersetzt: den Vorwurf, dass den Entfaltungsmöglichkeiten des Islams als politischer Religion seit dem 11.09.01 völlig zu Recht Grenzen gesetzt werden.
Zu den Forderungen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden sollen, gehört pikanterweise, dass der Islam in Europa nicht mehr in Zusammenhang mit Terrorismus genannt werden soll (da es bekanntlich ebensoviele buddhistische Terroristen gibt – Ironie AUS) und Muslime nicht mehr zum Terror befragt oder verhört werden sollen(!).
Dass umgekehrt Christen schon für den bloßen Besitz einer Bibel im Gefängnis landen können und auch andere Menschenrechte in Saudi-Arabien mit Füßen getreten werden, sei nur am Rande erwähnt.
Meine Frage: Werden Ihrer Einschätzung nach Vertreter unseres Landes aus wirtschaftsopportunistischen Gründen (das Benzin könnte ja teurer werden, wenn man den Herren Scheichs nicht gehorcht) den Saudis nachgeben - ODER werden sie standfest zu Meinungsfreiheit und Säkularität stehen?
Auf eine Antwort freut sich SPD-Wählerin
Eva-Maria Matthes