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Heribert Hirte
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Frage von Martin G. •

Frage an Heribert Hirte von Martin G. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Herr Hirte,

in Deutschland wartet man durchschnittlich 7 Jahre auf eine Nierentransplantation. Damit liegen wir im europäischen Vergleich auf einem der hintersten Plätze, im Gegensatz zu Spanien und Österreich. In Spanien wartet man nur ca. ein Jahr, weil dort das Widerspruchsrecht, wie in 18 anderen europäischen Staaten, gilt. Mit dem Widerspruchsrecht gilt jeder automatisch als Organspender, außer er widerspricht zu Lebzeiten. Die kurze Wartezeit führt auch dazu, dass kostspielige Therapien nur über einen kurzen Zeitruam durchgeführt werden müssen.

Können Sie mir mitteilen, wie Ihr Standpunkt zum Thema Widerspruchslösung ist?

Ich freue mich auf Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
M. G.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr G.,

neben dem von Gesundheitsminister Spahn und einigen Abgeordneten vorgestellten Gesetzentwurf zur "Widerspruchslösung", der - kurz gefasst - jeden Bürger zum Organspender macht, der nicht zu Lebzeiten widersprochen hat, gibt es noch einen zweiten, überfraktionellen Entwurf, "pro einer verbesserten Zustimmungslösung", an dem ich selbst auch aktiv mitgewirkt habe und der im Mai 2019 vorgestellt wurde. Sie finden ihn auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums.

In dieser überfraktionellen Gruppe haben wir an einer Lösung gearbeitet mit dem Ziel, dass sich mehr Menschen bewusst für eine Organspende entscheiden. Wir wollen die Organspende nach dem Tod als eine bewusste und freiwillige Entscheidung stärken, die nicht durch den Staat erzwungen werden darf. Denn die Selbstbestimmung über den eigenen Körper ist ein zentrales Element menschlicher Würde. Für mich ist die Organspende ein Akt gelebter Solidarität. Jedem Menschen, der sich für eine Spende entscheidet, gebührt Dank. Dies habe ich so auch in meiner Rede im Deutschen Bundestag zur Organspende gesagt, die Sie auf der Homepage des Deutschen Bundestages nachhören können.

Lassen Sie mich aber noch einmal grundsätzlich sagen: Es gibt zu wenig Organspender in Deutschland, auch wenn die Zahl in jüngster Zeit wieder leicht gestiegen ist. Daran müssen wir etwas ändern - durch eine klare Entscheidung im Online-Register und verbindliche, wiederkehrende Befragungen.

Mit freundlichen Grüßen

Heribert Hirte