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Herbert Wollmann
SPD
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Frage von Ralph W. •

Sind d. langfristigen Folgen d. neuen Impfstoffplattformen wirklich vglbar mit denen d. bisherigen Impfstoffen, wie Sie es heute behaupteten in Ihrer Bundestagsrede? Was sagen Sie zu meinen Zweifeln ?

Ergänzung
Der Hintergrund meiner Frage: Man hört oft die These (zB Prof Watzl (DGfI)), daß langfristige Folgen bisher noch bei keinem Impfstoff aufgetreten sind und man dies daher auch bei den neuen Impfstoffplattformen ausschließen könne. Hier besteht ein logischen Fehler: Gerade weil wir es hier mit vollkommen neuen Wirkstoffmechanismen zu tun haben, kann man genau das eben NICHT wissen und muss es austesten. Es geht um Risikokalkulationen bei komplexen Systemen: Man kann gar nicht alle Ereignisse vorhersehen. Nach Popper gibt es nur einen Weg: -langfristige- Validierung unter standardisierten Testbedingungen - was bei Corona langfristig nie stattgefunden hat.
Z.B. ist es richtig, dass das virale Antigen herstellende Zellen "verschwinden" (Apoptose). Stellen aber wirklich alle Gewebe das Antigen her? In welchen Geweben landet der Wirkstoff eigentlich? Wo sind d. Studien hierzu (in-vivo, nicht nur in-vitro). Und das ist nur EINE Frage. Zeitl. akkumulier. Folgen sind eben doch denkbar

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. In der Tat kann man nicht alle Ereignisse voraussehen. Man kann mit einer Entwicklung eines medizinischen Präparates aber auch nicht 10 Jahre warten, wenn man eine weltweit lebensbedrohliche Erkrankung, die nur von Außenseitern als harmlos dargestellt wird, erfolgreich bekämpfen will. Die m-RNA-Forschung hat eine mindestens 20 Jahre dauernde Entwicklungsgeschichte hinter sich. Es ist also keine Methode, die innerhalb weniger Monate zu einem Impfstoff geführt hat. Diese Tatsache wird leider oft verschwiegen. Keine anderen Impfstoff werden so sorgfältig validiert wie die Covid- 19- Impfstoffe. Oder haben sie jemals in den letzten Jahren davon gehört, wie die wissenschaftliche Lage beispielsweise bei den Influenza-Impfstoffen oder der Impfungen gegen Gürtelrose im Langzeit-Ergebnis interpretiert werden?

Kennen Sie noch die Kinderlähmung (Poliomyelitis)? Zum Glück werden sie in Deutschland und weiten Teilen der Welt diese Erkrankung nicht mehr finden. Der von Salk und Mitarbeitern entwickelte Impfstoff wurde erst 1954 in einer randomisierten klinischen Studie getestet und schon unmittelbar danach im Jahre 1955 zugelassen.

Wenn man Ihrer Argumentation gefolgt wäre, hätten Millionen von Menschen ihr Leben an dieser Krankheit verloren oder wären schwer geschädigt gewesen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. H. Wollmann

 

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