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Herbert Rusche
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Frage von Olaf K. •

Frage an Herbert Rusche von Olaf K. bezüglich Jugend

Guten Tag, Herr Rusche!

Vielen Dank für Ihre Antwort vom 13.09.2013, die ja immerhin schon etwas mehr Licht ins Dunkel bringt. Sie verweisen auf die Indianerkommune; Andere verweisen auf die Stadtindianer - über beide existieren bei Wikipedia Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Indianerkommune und
http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtindianer
Im ersten Artikel wird dargelegt, daß deren Programmatik teilweise Einzug in das gruene Parteiprogramm erhalten hat.

Bitte erlauben Sie mir noch einige Rückfragen:

1. Wie erklären Sie es sich, daß eine junge Frau überhaubt derartige Forderungen stellt (insbesondere Legalisierung von Kindesmißbrauch)?
2. Und wie beurteilen Sie die darauf ausbleibende Reaktion der gruenen Zuhörerschaft? Dahingegen gab es ja auf die weitaus harmlosere Forderung nach Abschaffung der Schulpflicht eine recht deutliche Reaktion.
3. Kennen Sie irgendwelche Namen von Zugehörigen der Stadtindianer/Indianerkommune? Es wäre doch sehr interessant, welchen Weg durch die Instanzen diese Leute gegangen sind und wo deren Geist Politik und Zeitgeschichte beeinflußt hat. Evtl. findet sich jemand in einer Partei oder in einer der Bundeszentralen für politische Bildung oder für gesungheitliche Aufklärung wieder?

Vielen Dank für Ihren Beitrag zur Aufarbeitung!

Freundliche Grüße,
Olaf Kramer

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Antwort von
PIRATEN

Zu Teil 1 Ihrer Frage

Es führt zu Missverständnissen, wenn "Kindesmissbrauch" als Sammelbegriff über allem erscheint. Wenn ich das richtig verstanden habe, ging es der Indianerkommune und anderen (selbsternannten) radikalen Kinderrechtlern um mehr (auch sexuelle) Selbstbestimmung der Kinder und gegen eine Machtausübung von "Erwachsenen" über Kinder in jeder Form. Die Vorstellungen zum Schutz der Kinder vor Übergriffen und Gewaltausübung von Erwachsenen auf Kinder waren seitens der Indianerkommune oft viel radikaler und grundsätzlicher als in der allgemeinen Gesellschaft. Sexuelle Gewalt von Stärkeren über Schwächere, vor allem über Kinder und Jugendliche, wurden genauso abgelehnt wie die Gewalt die in der allgemeinen Erziehung und im Schulzwang gesehen wurde. Vor diesem Hintergrund ist sicher auch zu erklären, wie eine junge Frau dazu kommt solche Forderungen zu stellen.

Zu Teil 2 Ihrer Frage

Das Ausbleiben einer deutlicheren Reaktion der grünen Zuhörerschaft damals erkläre ich mir dadurch, dass sie mit diesem Thema überrascht wurde und überfordert war. Unter anderem durch die, bis heute andauernde, Tabuisierung des Themas war man darauf nicht vorbereitet, sehr unsicher und überfordert. Schulpolitik hingegen war ein Thema mit dem man sich schon längere Zeit befasste und zu dem man auch gut begründete Meinungen gebildet hatte.

Zu Teil 3 Ihrer Frage

Ich kenne keine Namen von Personen aus dieser Kommune mehr. Den Namen einer Leitfigur aus Nürnberg war mir damals bekannt, ist mir aber gegenwärtig nicht mehr in Erinnerung.
Das Interesse darüber, was aus den einzelnen Mitgliedern dieser Kommune geworden ist, teile ich mit Ihnen. Ihre Frage nehme ich gerne als Anregung zu versuchen mit meinen Möglichkeiten etwas darüber heraus zu finden.

Ich danke für Ihre interessanten Fragen und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Herbert Rusche